Wir ohne Unterkunft ohne Sicherheit mitten an der
Küste Venezuelas in dem Kleinen Kaff, Playa Colorada
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Früchte an der Straße in Puerto la Cruz
und im Hintergrund ein typisch venezuelanischer Chevy - verrostet
(20Liter auf 100km, hier kein Problem, in Deutschland undenkbar,
denn: 1l=1,20€; in Venezuela 1l=2 ct.)
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Beim Auslaufen von Puerto la Cruz nach Tobago -
eigentlich, aber alles wurde anders
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Los Roques - der
Karibik Traum schlechthin
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Von Quito ging es jetzt weiter über Caracas
nach Trinidad und Tobago. In Caracas angekommen nehmen wir uns ein
Taxi, das uns zum Busbahnhof im Osten bringen soll von wo wir
dann weiter nach Playa Colorado fahren wollen. Aber so einfach ist
das alles nicht. Es ist Freitag Nachmittag und die Stadt ist dicht.
Nach einer Stunde Fahrt setzt uns der Taxifahrer mitten in der
Stadt an einem kleinen Busbahnhof ab. Er hat einfach kein
Bock mehr, uns noch weiter durch die verstopfte Stadt zu fahren,
will aber trotzdem 50U$ für die Fahrt haben. Nach großem
Gezeter bekommt er ca. 30U$, was eigentlich auch noch viel zu viel
ist aber wir haben Ruhe.. Am "falschen" Busbahnhof ist alles sehr
komisch und ganz anders als das, was wir aus den anderen
Ländern kannten. Keine Bachpacker, viele Menschen die uns
komisch anschauen und dann das Warten auf den Bus. Geschlagene drei
Stunden sitzen wir am Busbahnhof auf dem Fußboden - unsere
Sachen bewachend - bevor uns der, über 1 Stunde
verspätete Bus, dann endlich mitnimmt. Sieht nicht so
prickelnd aus wie das was wir sonst so an Reisebussen hatten.
Nichtsdestotrotz starten wir dann so gegen 9.oo Uhr in Richtung
Puerto La Cruz. Nach einer kurzen Panne, die im Prinzip den ersten
Eindruck bestätigte, kamen wir dennoch heil in Puerto La Cruz
an. Nachts so gegen 3.00 Uhr auf einem Busbahnhof in Venezuela - da
gibt es bestimmt etwas Schöneres. Besoffene Leute quatschen
uns an und so ganz koscher ist die ganze Situation nicht.
Glücklicherweise finden wir einen netten, nüchternen
Taxifahrer, der uns nach Playa Colorado fährt. Dort angekommen
suchen wir nach einem, von den im Reisehandbuch angegebenen Hostels
-das war jedoch nichts. Nach langem Suchen finden wir eines - aber-
alles war verrammelt und verriegelt. Also was blieb uns übrig
als zu warten. Wir setzten oder legten uns auf unsere
Rucksäcke und warteten auf den Morgen, bis jemand uns die
Pforten öffnen würde. Ich bin dann so gegen 5.30 Uhr
rumgegangen und als es hell wurde habe ich dann zwei weitere
Hostels gefunden. Zum Glück war der eine Besitzer ein
Frühaufsteher und öffnete seine Tore bereits um 6.00 Uhr,
so dass wir uns dort dann einquartieren konnten. Froh eine
Unterkunft gefunden zu haben, geschafft von der Fahrt und dem
Warten, ruhten wir erst einmal. Am nächsten Tag ging es dann
an den Strand - angeblich einer der Schönsten an der
venezuelanischen Küste. Aber so richtig genießen konnten
wir das hier alles noch nicht. Die Menschen waren irgendwie nicht
so freundlich wie wir es aus all den anderen südamerikanischen
Ländern gewohnt waren. Keine freundlichen
Begrüßungen, kein hola, kein buenos dias so wie wir es
kannten. Hier war alles eher so, dass uns die Leute
gleichgültig und unzufrieden erschienen. Viele saßen vor
den Liquershops, kauften sich ihr Bier oder den Rum und tranken
sehr viel. Sogar im Wasser standen die Leute mit Flaschen am Hals
und tranken - irgendwie komisch. Uns gefiel das alles nicht so
richtig aber es war ja nur eine Station auf der Reise in die
Karibik. Von Playa Colorado sollte es jetzt nach Güria, einer
kleinen Hafenstadt im Osten Venezuelas weitergehen. Von dort dann
mit der Fähre nach Trinidad. Aber so einfach war das wieder
alles nicht. Die Fähre sollte nur mittwochs fahren - also noch
zwei Tage in Playa Colorado warten. Auch nicht so schlimm - ein
wenig lernen und ab und zu am Strand abkühlen. Denkste!!! Wir
erfahren von einem Neuseeländer, das die Fähre nicht mehr
fährt. Also was tun? Wir beschließen nach Puerto La Cruz
zu fahren und uns nach anderen Möglichkeiten zu
erkundigen. Flüge sind sehr teuer und so gehen wir in
den Hafen und versuchen auf einem Boot anzuheuern. Anheuern gelingt
nicht, aber ein Kanadier macht uns ein Angebot uns nach Trinidad zu
bringen. Hört sich schon ganz gut an. Nach längeren
Gesprächen wird aus der Tour nach Trinidad eine 10 tägige
Karibiktour. Wir starten am nächsten Tag zunächst nach
Margarita um dort alle Ausreiseformalitäten zu erledigen und
dann soll es weiter über Grenada hoch nach St. Lucia gehen und
von dort wieder südwärts nach Trinidad. Schlechte
Windverhältnisse lassen uns jedoch später in Margarita
ankommen als wir gedacht haben, so dass die nötigen
Formalitäten nicht mehr an diesem Tag erledigt werden
können. Wir gehen am Strand baden und machen noch einen
kleinen Stadtbummel. Am nächsten Tag dann der Hammer - Tour
wie geplant nicht zu machen. Jean Pierre, unser Skipper muss, wenn
er Venezuela verlässt, mindestens 45 Tage außer Landes
bleiben, was für ihn nicht möglich ist. Also was tun???
Wieder geht es los - mögliche Flüge abchecken oder
zurück?? Flüge sind alle ausgebucht oder wir müssen
warten - dazu haben wir aber nicht so große Lust. Jean Pierre
schlägt uns vor, nach Tortuga und Los Roques, die angeblich
schönsten, einsamsten Inseln der Karibik zu segeln. Aber nun
ergab sich das nächste Problem. Wir hatten nicht genug Geld.
Also wieder in die Stadt, Geld beschaffen, bei jeder Bankabhebung
100 Dollar, das schafft ja keine großen Summen. Also gingen
wir nach einigen Stunden Geld holen zum Boot und wussten nicht, wie
es weitergehen sollte. Denn wir hatten nicht genug Geld
zusammenbekommen. Nachdem wir dann Peter Schuette, einen Bekannten
von Peter Möller getroffen haben und der uns bestätigte,
dass es eine schöne Tour werden sollte und uns eine
Finanztransaktion über ein deutsches Konto eines Freundes
anbot, stimmten wir dieser Variante zu. Für uns ist es
jetzt nicht mehr die günstige Variante aber wir hoffen
auf ein paar schöne Tage an Bord und auf schöne
Strände und Inseln. Diese Hoffnung wird nicht nur erfüllt
sondern noch übertroffen. Tortuga und Tortugilla zwei kleine
Inseln, mit weißen Stränden und einem Wasser, das sich in
allen möglichen Farbvariationen zeigt. Mal tiefblau, dann
hellgrün usw.... Man muss es einfach gesehen haben, sonst
glaubt man es nicht. Auf Los Roques , der nächsten Station
werden unsere Erwartungen nochmals übertroffen. Noch
schönerer Strand und diese Farben - man kann es sich nicht
vorstellen. Baden, schnorcheln, an Stränden wo du ganz allein
bist. Ein Karibiktraum!! Nach 8 Tagen auf See, von denen die
letzen 4 einfach unübertroffen waren, liefen wir dann wieder
in Caracas ein. Von den kleinen Problemen an Bord wollen wir gar
nicht viel erzählen.Einmal ging der Motor kaputt, dann hatten
wir kein Wasser mehr und noch drei Tage an Bord (ab jetzt wurde
sich mit Spüli eingeschäumt und im Meer abgespült-
das war unsere Dusche so rochen wir alle wie frisch gespültes
Geschirr), dann die Seekrankheit, die uns im Wechsel erfasste,
Henning ausgenommen. Aber das Essen, das war der Traum schlechthin.
Anny hat uns dermaßen gut bekocht, dass uns bei jeder Mahlzeit
das Wasser im Munde zerlief. Vom kleinen Hafen in Caracas ging es
dann wieder zum Flughafen, von wo wir jetzt endlich nach Trinidad
fliegen wollten. Aber das sollte sich wieder als nicht so einfach
herausstellen. Alles ausgebucht oder horrende Preise.
Schließlich fanden wir dann, nach 6 Std.
Flughafenhorror (wieder mal Geldbeschaffungsprobleme) noch
einen Flug und wo mussten wir zwischenlanden und eine Nacht
verbringen - auf Margarita. Da waren wir wieder da, wo wir vor 10
Tagen schon einmal ankerten. Man merke sich, wenn man nach
Venezuela fährt, muss man genug Bargeld dabeihaben, mit den
Automaten kommt man nicht weit. Hier auf Margarita fanden wir eine
schöne Unterkunft und am nächsten Morgen flogen wir dann
nach Trinidad. Von hier sollte es jetzt weitergehen nach Tobago.
Aber auch das sollte sich wieder nicht so einfach gestalten. Auf
dem Flughafen angekommen gab es keine freien Flüge mehr
nach Tobago und auch die Fähre war für Tage ausgebucht.
Die einzige Möglichkeit, die sich uns bot, war, uns auf die
Warteliste für Tobagoflüge setzen zu lassen. So ging es
wieder los. Warten und hoffen, das genügend Leute mit
Reservierungen ihre Flüge nicht antraten. Diesmal hatten wir
Glück - wir ergatterten einen Flug nach Tobago. Abends so
gegen 9.00 Uhr landeten wir auf Tobago und nach einem kurzen
Telefonat holte uns Sarah, die Bekannte von Peter Morgenroth aus
Ratzeburg, vom Flughafen ab. Wir waren endlich dort angekommen wo
wir eigentlich hinwollten. Eine über 14tägige Odyssee
nahm ihr Ende und wir bezogen unser Appartement.