2.1.3 Manaus
graphic
Das Opernhaus in Manaus - Teatro Amazonas
graphic
Unsere Lodge am Lake Juma am Amazonas
graphic
Unser aus Palmenblättern selbstgebautes Haus im Jungle (Dschungel (wir können uns nicht einigen))
graphic
Ein typisches Bild vom Boot aus - floated forest
Wir mussten ziemlich früh aufstehen und unsere Rucksäcke in den Safe schließen lassen. Das hat alles eine Weile gedauert. Danach konnten wir jedoch endlich frühstücken, um dann in den Bus zu steigen der uns für 5 Tage in den Dschungel bringen sollte. Mit uns kamen noch ein französisches Ehepaar (auch aus dem Hotel) und eine junge Engländerin. Am Hafen angekommen haben wir noch einen kleinen Fischmarkt gesehen. Mit dem Speedboat ging es dann dorthin wo sich der Rio Solimoes und der Rio- Negro  treffen. Das Besondere daran ist, dass das Wasser von Rio-Negro dunkel und dass Wasser von Solimoes etwas bräunlicher ist. Dieses Wasser der beiden Flüsse vermischt sich nicht, weil beide Flüsse unterschiedliche ph Werte haben und so ist es ein toller Blick. Wir saßen aber in einem kleinen Boot und von dort aus konnte man das alles nicht so bewundern. Auf dem Weg haben wir noch einige Delfine gesehen. Danach mussten wir noch mit dem Bus fahren und konnten uns schon ein wenig  an die Landschaft gewöhnen. An einem sehr kleinen Ausläufer des Amazonas hielten wir an und man konnte sich noch etwas zu trinken kaufen. Unser Guide hat uns in Empfang genommen und wir stiegen in ein kleines Boot, um zu unserer Lodge zu fahren.
Hier bekamen wir einen ersten Eindruck vom Dschungel, den kleinen Flüssen und den überschwemmten Flächen - die Ausmaße sind einfach mit Worten nicht zu beschreiben. Das muss man erlebt und gelebt haben.
Als wir endlich an unserer Lodge angekommen sind, haben wir dort ein gutes Essen bekommen. Später sind wir mit unserem Guide auf den Fluss gefahren um Piranhas zu angeln und in der Nacht einen Kaiman zu fangen. Das mit den Piranhas hat etwas gedauert doch bald hatten wir eine gute Stelle gefunden und Maxi hat vier, Henning und Franzi drei geangelt. Die anderen hatten nicht so ein Glück, aber sie konnten die Natur genießen und viele Delfine sehen. Als es dunkel wurde, sind wir losgefahren, um den Sonnenuntergang zu sehen. Es war wunderschön. Danach, als es schon sehr dunkel war, hat Timothy (unser Guide) Ausschau noch Kaimanen gehalten. Er hat sogar einen fangen können und uns alles über diese Tiere am lebenden Objekt erklären können. Wir durften ihn sogar halten.
Der nächste Tag begann mit Dschungelgeräuschen, die uns am frühen Morgen so gegen 5.30 Uhr aus den Hängematten holten. Heute ging es in den Urwald. Ein ca. 4stündiger Dschungelspaziergang stand uns bevor. Eine völlig neue, fremde interessante  Welt erschloss sich uns. Bäume riesigen Ausmaßes, viele mit heilenden oder vorbeugenden Substanzen und eine Vielfalt an Tieren bekamen wir zu sehen. Affen und Tukane konnten wir zwar sehen, doch die verschwanden so schnell wie sie gekommen waren wieder aus unserem Blickfeld. Am Nachmittag starteten wir dann zu den "Natives", die entlang des Flusses ihre Häuser (Hütten) hatten und sich im großen und ganzen mit dem versorgen was der Urwald, die kärgliche Land - und die reichliche Fischwirtschaft einbringen. Am Abend wurden wir bekocht und die Nacht verbrachten wir in unserern Hängematten in der "Casa de la farina" (Maniokmehlproduktionshütte). Das war die Vorbereitung, der Vorgeschmack für die bevorstehenden Nächte, die wir dann im Freien im Dschungel verbringen wollten. Hierzu packten wir Sachen für 2 Tage und Nächte in unser Boot und starteten unser Abenteuer. Wir fuhren mit dem Boot in einen kleinen Seitenarm des Rio Juma und suchten uns eine Stätte, wo wir die Nacht verbringen konnten. Nach einer wunderschönen Canoing tour auf diesem kleinen, mit Bäumen durchzogenem Fluss fanden wir eine geeignete Rast- und  Schlafstätte. Als erstes entzündeten wir ein Feuer, um das Essen bereiten zu können. Dann kam es jedoch ganz anders, als wir uns das vorgestellt hatten. Wir  saßen gerade schön bei unserem leckerem Gegrillten, als es langsam anfing zu regnen und die Feuerstelle mit Palmenästen geschützt werden musste, damit das Feuer nicht ausging. Erst ein paar Äste und dann ging es richtig los - wolkenbruchartige Regenfälle rauschten hernieder, so dass wir zunächst viele Äste zum Bauen eines Daches für unsere Feuerstelle benötigten und dann bauten wir ein Dach für die Nacht. Ca. 4 - 5m hoch stellten wir die Palmenäste übereinander und bauten einDach,damit wir im Trockenen schlafen konnten.
Das größte Problem nach dem Regen war jedoch nicht die Feuchtigkeit sondern die Moskitos.  So war es uns nicht vergönnt den Abend am Lagerfeuer zu verbringen, sondern wir mussten so schnell wie möglich in unsere Hängematten, um nicht zerstochen zu werden. Da es am nächsten Tag mit den Moskitos nicht besser wurde beschlossen wir zur Lodge zurückzukehren und auf die zweite Nacht im Dschungel zu verzichten. Eigentlich schade -  aber was soll man machen. Den Tag  schipperten wir mit unserem Boot noch durch die kleinen Flüsse und genossen diese Ruhe, die einzigartige Umgebung und die Geräusche des Urwaldes. In der letzten Nacht fuhren wir zum Speer- fishing. Mit kleinen Canoes fuhren wir an die Ufer, leuchteten mit einer Taschenlampe nach Fischen und dann wumm - Fisch aufgespießt. Sieben Stück haben wir gefangen, somit war das Essen wieder mal gesichert. Nach 5 aufregenden Tagen im Urwald ging es dann zurück nach Manaus - zurück in die Zivilisation und Kultur. Abends fand auf dem Opernplatz ein Fest statt. Wir besichtigten noch den Justizpalast und am nächsten Tag hatten wir Glück, ein Konzert eines deutschen Orchesters live im Teatro Amazonica zu erleben. Eintritt - ein Beutel Reis oder Bohnen.
Von Manaus nach Tabatinga ca. 1800km ( 5 oder vielleicht auch 6 Tage das weiß man nicht so genau) auf dem Amazonas Richtung Peru erwarteten uns. Langeweile?? - Erholung?? - Lernen?? - Lesen oder...
Die Fahrt stellt sich als sehr erholsam heraus. Wir haben schöne Kabinen. Es ist ein bisschen wie im Wohnmobil, sagt Mama, obwohl sie noch nie ihren Urlaub in einem verbracht hat. Das Essen schmeckt gut, gegen einige Bekundungen, dass es auf diesen Booten alles etwas schlecht sein könnte. Die Höhepunkte der Tage sind die Mahlzeiten und die Anlegemanöver an den Orten am Amazonas. Ansonsten ist alles ein ewig Gleiches. Die Natur, ein breiter Fluss, ab und zu Delfine, Fische die aus dem Wasser spritzen und Bäume, die von der Böschung abgebrochen sind. Hin und wieder gibt es Regen und besonders am Abend auch Gewitter. Es gibt Fernseher an Bord, was uns aber nichts nützt, da wir ja kein portugiesich sprechen. Unser Laptop wird über eine Steckdose mit Strom versorgt, so dass wir diese Berichte schreiben und die Bilder aussuchen können.
Allein die Übermittlung auf die Webseite macht noch Probleme, sodass wir zwar jetzt schon so viel aufgeschrieben haben, ihr es aber noch immer nicht lesen könnt. Hoffentlich klappt es bald und ihr könnt alles verfolgen.
Ein Amerikaner, der von San Franzisco nach Feuerland, an der Südspitze Südamerikas, mit dem Fahrrad fährt, ein weiterer Fahrradfahrer, ein Hongkongchinese und ein Spanier und seine columbianische Partnerin sind weitere Touristen hier an Bord. Mit der Verständigung auf englisch klappt es schon ganz gut. Wir freuen uns aber auch schon auf Peru, wo wieder spanisch gesprochen wird und wir uns mit Maxis Kenntnissen besser verständigen können, als nur mit englisch.
In Tabatinga, unserer letzten Station in Brasilien, müssen wir noch einen Tag verweilen, da wir unsere Ausreisepapiere erst am nächsten Tag abstempeln lassen können. Den Abend nutzen wir zur Erkundung der Stadt. Eine kleine Stadt am Dreiländereck -Columbien, Ecuador und Peru. Hier gibt es immer noch kaum Autos sondern nur  Motorräder. Sie werden als Transportmittel, als Familienfahrzeug mit bis zu vier Personen und als Taxi genutzt. Auf dem Weg zum Boot, auf dem wir noch zwei Nächte verbringen durften, fragten wir an der Marinebasis von Tabatinga nach dem Office für unsere Passformalitäten. Der Kapitän, was sich erst am nächsten Tag herausstellte wollte uns helfen. Am nächsten Morgen wurden wir dann von ihm empfangen und zum Frühstück eingeladen. Er fuhr mit uns noch über die Grenze nach Columbien nach Letitia, zeigte uns nette Restaurants und erledigte mit uns alle Formalitäten.  Sein Fahrer fuhr uns am Nachmittag dann noch in die Stadt, in der wir einen echten columbianischen, sehr leckeren Kaffee genossen. Die letzte Nacht in Brasilien verbrachten wir dann noch auf unserem Boot der Manuel Manteiro II bevor wir nachts um drei Uhr von einem Boot abgeholt wurden und in der Dunkelheit nach Peru übersetzten. In dunkler Nacht über die Grenze - die Situation erinnerte so ein wenig daran - wie Verbrecher  Grenzen überqueren. Von Santa Rosa (Peru) sollte es jetzt mit dem Speedboot nach Iquitos gehen. Ein neues Land erwartet uns - und wir  verabschieden Brasilien, aus dem wir unheimlich schöne Eindrücke mitnehmen.