Das Opernhaus in Manaus
- Teatro Amazonas
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Unsere Lodge am Lake
Juma am Amazonas
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Unser aus Palmenblättern selbstgebautes Haus
im Jungle (Dschungel (wir können uns nicht einigen))
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Ein typisches Bild vom
Boot aus - floated forest
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Wir mussten ziemlich früh aufstehen und
unsere Rucksäcke in den Safe schließen lassen. Das hat
alles eine Weile gedauert. Danach konnten wir jedoch endlich
frühstücken, um dann in den Bus zu steigen der uns
für 5 Tage in den Dschungel bringen sollte. Mit uns kamen noch
ein französisches Ehepaar (auch aus dem Hotel) und eine junge
Engländerin. Am Hafen angekommen haben wir noch einen kleinen
Fischmarkt gesehen. Mit dem Speedboat ging es dann dorthin wo sich
der Rio Solimoes und der Rio- Negro treffen. Das Besondere
daran ist, dass das Wasser von Rio-Negro dunkel und dass Wasser von
Solimoes etwas bräunlicher ist. Dieses Wasser der beiden
Flüsse vermischt sich nicht, weil beide Flüsse
unterschiedliche ph Werte haben und so ist es ein toller Blick. Wir
saßen aber in einem kleinen Boot und von dort aus konnte man
das alles nicht so bewundern. Auf dem Weg haben wir noch einige
Delfine gesehen. Danach mussten wir noch mit dem Bus fahren und
konnten uns schon ein wenig an die Landschaft gewöhnen.
An einem sehr kleinen Ausläufer des Amazonas hielten wir an
und man konnte sich noch etwas zu trinken kaufen. Unser Guide hat
uns in Empfang genommen und wir stiegen in ein kleines Boot, um zu
unserer Lodge zu fahren.
Hier bekamen wir einen ersten Eindruck vom
Dschungel, den kleinen Flüssen und den überschwemmten
Flächen - die Ausmaße sind einfach mit Worten nicht zu
beschreiben. Das muss man erlebt und gelebt haben.
Als wir endlich an unserer Lodge angekommen sind,
haben wir dort ein gutes Essen bekommen. Später sind wir mit
unserem Guide auf den Fluss gefahren um Piranhas zu angeln und in
der Nacht einen Kaiman zu fangen. Das mit den Piranhas hat etwas
gedauert doch bald hatten wir eine gute Stelle gefunden und Maxi
hat vier, Henning und Franzi drei geangelt. Die anderen hatten
nicht so ein Glück, aber sie konnten die Natur genießen
und viele Delfine sehen. Als es dunkel wurde, sind wir losgefahren,
um den Sonnenuntergang zu sehen. Es war wunderschön. Danach,
als es schon sehr dunkel war, hat Timothy (unser Guide) Ausschau
noch Kaimanen gehalten. Er hat sogar einen fangen können und
uns alles über diese Tiere am lebenden Objekt erklären
können. Wir durften ihn sogar halten.
Der nächste Tag begann mit
Dschungelgeräuschen, die uns am frühen Morgen so gegen
5.30 Uhr aus den Hängematten holten. Heute ging es in den
Urwald. Ein ca. 4stündiger Dschungelspaziergang stand uns
bevor. Eine völlig neue, fremde interessante Welt
erschloss sich uns. Bäume riesigen Ausmaßes, viele mit
heilenden oder vorbeugenden Substanzen und eine Vielfalt an Tieren
bekamen wir zu sehen. Affen und Tukane konnten wir zwar sehen, doch
die verschwanden so schnell wie sie gekommen waren wieder aus
unserem Blickfeld. Am Nachmittag starteten wir dann zu den
"Natives", die entlang des Flusses ihre Häuser (Hütten)
hatten und sich im großen und ganzen mit dem versorgen was der
Urwald, die kärgliche Land - und die reichliche
Fischwirtschaft einbringen. Am Abend wurden wir bekocht und die
Nacht verbrachten wir in unserern Hängematten in der "Casa de
la farina" (Maniokmehlproduktionshütte). Das war die
Vorbereitung, der Vorgeschmack für die bevorstehenden
Nächte, die wir dann im Freien im Dschungel verbringen
wollten. Hierzu packten wir Sachen für 2 Tage und Nächte
in unser Boot und starteten unser Abenteuer. Wir fuhren mit dem
Boot in einen kleinen Seitenarm des Rio Juma und suchten uns eine
Stätte, wo wir die Nacht verbringen konnten. Nach einer
wunderschönen Canoing tour auf diesem kleinen, mit Bäumen
durchzogenem Fluss fanden wir eine geeignete Rast- und
Schlafstätte. Als erstes entzündeten wir ein Feuer, um
das Essen bereiten zu können. Dann kam es jedoch ganz anders,
als wir uns das vorgestellt hatten. Wir saßen gerade
schön bei unserem leckerem Gegrillten, als es langsam anfing
zu regnen und die Feuerstelle mit Palmenästen geschützt
werden musste, damit das Feuer nicht ausging. Erst ein paar
Äste und dann ging es richtig los - wolkenbruchartige
Regenfälle rauschten hernieder, so dass wir zunächst
viele Äste zum Bauen eines Daches für unsere Feuerstelle
benötigten und dann bauten wir ein Dach für die Nacht.
Ca. 4 - 5m hoch stellten wir die Palmenäste übereinander
und bauten einDach,damit wir im Trockenen schlafen konnten.
Das größte Problem nach dem Regen war
jedoch nicht die Feuchtigkeit sondern die Moskitos. So war es
uns nicht vergönnt den Abend am Lagerfeuer zu verbringen,
sondern wir mussten so schnell wie möglich in unsere
Hängematten, um nicht zerstochen zu werden. Da es am
nächsten Tag mit den Moskitos nicht besser wurde beschlossen
wir zur Lodge zurückzukehren und auf die zweite Nacht im
Dschungel zu verzichten. Eigentlich schade - aber was soll
man machen. Den Tag schipperten wir mit unserem Boot noch
durch die kleinen Flüsse und genossen diese Ruhe, die
einzigartige Umgebung und die Geräusche des Urwaldes. In der
letzten Nacht fuhren wir zum Speer- fishing. Mit kleinen Canoes
fuhren wir an die Ufer, leuchteten mit einer Taschenlampe nach
Fischen und dann wumm - Fisch aufgespießt. Sieben Stück
haben wir gefangen, somit war das Essen wieder mal gesichert. Nach
5 aufregenden Tagen im Urwald ging es dann zurück nach Manaus
- zurück in die Zivilisation und Kultur. Abends fand auf dem
Opernplatz ein Fest statt. Wir besichtigten noch den Justizpalast
und am nächsten Tag hatten wir Glück, ein Konzert eines
deutschen Orchesters live im Teatro Amazonica zu erleben. Eintritt
- ein Beutel Reis oder Bohnen.
Von Manaus nach Tabatinga ca. 1800km ( 5 oder
vielleicht auch 6 Tage das weiß man nicht so genau) auf dem
Amazonas Richtung Peru erwarteten uns. Langeweile?? - Erholung?? -
Lernen?? - Lesen oder...
Die Fahrt stellt sich als sehr erholsam heraus.
Wir haben schöne Kabinen. Es ist ein bisschen wie im
Wohnmobil, sagt Mama, obwohl sie noch nie ihren Urlaub in einem
verbracht hat. Das Essen schmeckt gut, gegen einige Bekundungen,
dass es auf diesen Booten alles etwas schlecht sein könnte.
Die Höhepunkte der Tage sind die Mahlzeiten und die
Anlegemanöver an den Orten am Amazonas. Ansonsten ist alles
ein ewig Gleiches. Die Natur, ein breiter Fluss, ab und zu Delfine,
Fische die aus dem Wasser spritzen und Bäume, die von der
Böschung abgebrochen sind. Hin und wieder gibt es Regen und
besonders am Abend auch Gewitter. Es gibt Fernseher an Bord, was
uns aber nichts nützt, da wir ja kein portugiesich sprechen.
Unser Laptop wird über eine Steckdose mit Strom versorgt, so
dass wir diese Berichte schreiben und die Bilder aussuchen
können.
Allein die Übermittlung auf die Webseite
macht noch Probleme, sodass wir zwar jetzt schon so viel
aufgeschrieben haben, ihr es aber noch immer nicht lesen
könnt. Hoffentlich klappt es bald und ihr könnt alles
verfolgen.
Ein Amerikaner, der von San Franzisco nach
Feuerland, an der Südspitze Südamerikas, mit dem Fahrrad
fährt, ein weiterer Fahrradfahrer, ein Hongkongchinese und ein
Spanier und seine columbianische Partnerin sind weitere Touristen
hier an Bord. Mit der Verständigung auf englisch klappt es
schon ganz gut. Wir freuen uns aber auch schon auf Peru, wo wieder
spanisch gesprochen wird und wir uns mit Maxis Kenntnissen besser
verständigen können, als nur mit englisch.
In Tabatinga, unserer letzten Station in
Brasilien, müssen wir noch einen Tag verweilen, da wir unsere
Ausreisepapiere erst am nächsten Tag abstempeln lassen
können. Den Abend nutzen wir zur Erkundung der Stadt. Eine
kleine Stadt am Dreiländereck -Columbien, Ecuador und Peru.
Hier gibt es immer noch kaum Autos sondern nur
Motorräder. Sie werden als Transportmittel, als
Familienfahrzeug mit bis zu vier Personen und als Taxi genutzt. Auf
dem Weg zum Boot, auf dem wir noch zwei Nächte verbringen
durften, fragten wir an der Marinebasis von Tabatinga nach dem
Office für unsere Passformalitäten. Der Kapitän, was
sich erst am nächsten Tag herausstellte wollte uns helfen. Am
nächsten Morgen wurden wir dann von ihm empfangen und zum
Frühstück eingeladen. Er fuhr mit uns noch über die
Grenze nach Columbien nach Letitia, zeigte uns nette Restaurants
und erledigte mit uns alle Formalitäten. Sein Fahrer
fuhr uns am Nachmittag dann noch in die Stadt, in der wir einen
echten columbianischen, sehr leckeren Kaffee genossen. Die letzte
Nacht in Brasilien verbrachten wir dann noch auf unserem Boot der
Manuel Manteiro II bevor wir nachts um drei Uhr von einem Boot
abgeholt wurden und in der Dunkelheit nach Peru übersetzten.
In dunkler Nacht über die Grenze - die Situation erinnerte so
ein wenig daran - wie Verbrecher Grenzen überqueren. Von
Santa Rosa (Peru) sollte es jetzt mit dem Speedboot nach Iquitos
gehen. Ein neues Land erwartet uns - und wir verabschieden
Brasilien, aus dem wir unheimlich schöne Eindrücke
mitnehmen.