An der Küste
Südafrikas - leider zu kalt zum Baden
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Am Kap der Guten
Hoffnung - der südlichste Punkt in Afrika
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Frau Sanne mit einem
ihrer stolzen Rennpferde
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Der Tafelberg und Cape
Town im Vordergrund
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In Cape Town angekommen werden wir bereits vom
Taxifahrer des Hostels erwartet. Die Fahrt zum Hostel ist schon
gleich eine kleine Stadterkundungsfahrt. Der Taxifahrer
erzählt uns Einiges über die Stadt und über die
bevorstehende WM. Der Tafelberg begrüßt uns und die
Tischdecke ist auch aufgelegt. So wie es sich gehört. Wenn
sich der Nebel über den Berg legt und über die Klippen
fällt, sieht es so aus als ob er mit einer Decke bedeckt ist.
Im Hostel sind wir dann angenehm überrascht - ein nettes Haus,
tolle Atmosphäre und ein schönes Zimmer. Abends gehen wir
dann noch in Rick´s Café, einer netten Kneipe und lassen
es uns gut gehen.
Der Berg ruft - also gehen wir hin. Mit dem Taxi
zum Startpunkt und dann können wir nach unserer Autowanderzeit
endlich mal wieder zu Fuß gehen und unseren Körper
spüren. 900 Höhenmeter sind mal wieder zu bewältigen
- für uns eigentlich nicht so schlimm, aber nach der langen
"faulen" Zeit im Auto hatte die Tour es doch in sich. Oben
angekommen genießen wir den Ausblick und nach einer kurzen
Erholungsphase müssen wir die Tafel natürlich auch noch
erkunden und die Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen
genießen. Unser Trinken ist zwar aufgebraucht und zu Essen
haben wir auch nichts dabei, aber wir sind ja hart im Nehmen.
Außerdem ist hier oben ein Restaurant, nur im Moment noch weit
entfernt. Erstaunt sind wir über den Bewuchs hier oben. Vieles
erinnert uns an die Lüneburger Heide - Sträucher und
Heidekraut schimmern in der Sonne und lassen den Berg in allen
möglichen Farben erscheinen. Für den Rückweg
wählen wir die Option Cable Car, denn bergab ist für
meine Knie nicht so gut. Ein weiser Entschluss.
Vom Berg ging es dann mit einer Tour ans Kap der
Guten Hoffnung. Eine einmalig schöne Fahrt entlang des
Tafelberges auf der einen Seite und der Küste auf der anderen.
Leider nicht zum Baden, außer man geht bei 10 Grad ins Wasser.
Für uns Verwöhnte jedoch viel zu kalt. Die nächste
Station war die Pinguinkolonie in Boulders. Ganz im Gegensatz zu
Patagonien, wo uns der kalte Wind und Regen um die Ohren blies,
konnten wir hier die Pinguine bei herrlichstem Sonnenschein am
Strand, im Wasser und beim Brüten beobachten. Nach einem
netten Mittagspicknick, bei dem wir lange mit einem Schweizer und
zwei Amerikanerinnen unsere Urlaubserlebnisse austauschten, fuhren
wir ans "Cape of Good Hope". Wir wanderten rauf zum Leuchtturm und
konnten bis Cape Town schauen, so ein gutes Wetter hatten wir, das
ist nicht immer so, aber wir hatten wieder mal Glück. Auf dem
Rückweg hatten wir dann noch die Gelegenheit mit dem Fahrrad
entlang der Küste zu düsen, endlich mal wieder Radfahren,
das tat gut. Meistens ging es bergab und an der Küste hatten
wir einen einmaligen Blick, links das Wasser und rechts die Berge.
Dann fuhren wir in einen Dunst oder Nebel und die Stimmung war
unbeschreiblich schön.
Nächsten Morgen, jetzt haben wir wieder ein
Auto für drei Tage gemietet, fahren wir an die
Südküste nach Hermanus. Die Managerin aus dem Hostel hat
uns noch eine Adresse für ein Hostel herausgesucht, aber das
werden wir ja höchstwahrscheinlich nicht brauchen, da wir dort
bei Martins Mutter wohnen können. Die Fahrt geht entlang der
wunderschönen Küste mit tollen Stränden, die zum
Baden oder surfen einladen. Uns ist das Wasser aber zu kalt. In
Hermanus angekommen erkunden wir zunächst den Ort, herrlich an
einer Bucht gelegen, mit tollem Blick, auf der einen Seite das Meer
und dahinter die Berge. In einem der tollen Cafe´s setzen wir
uns in den ersten Stock auf die Terasse und essen eine Kleinigkeit,
so lässt sich´s leben. Am späten Nachmittag machen
wir uns dann auf zum Gestüt von Frau Sanne. Dort angekommen
sind wir von der Größe und der schönen Lage
beeindruckt. Auf der einen Seite konnte man bis zum Meer schauen
und auf der anderen die Berge. Schönes Fleckchen Erde. Wir
treffen Frau Sanne, die uns zum Abendbrot einlädt, uns die
Schlüssel für das Cottage gibt und richten uns dann dort
toll ein. Alles da. Küche, Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer und
eine schöne Terrasse. Ein kleines Paradies - umgeben von
Pferdkoppeln auf denen die Pferde laufen und eine unendliche Ruhe.
Nur die Kraniche und die Schreie der Perlhühner, Maxis beste
Freunde, sind zu hören. Die Auflagen von den Liegen rausgeholt
machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich. Als es dunkel
wird, gehen wir dann zum Abendbrot zu Frau Sanne, die uns ganz lieb
empfängt. Wir ratschen nett und ausgiebig und werden gleich
wieder zum Frühstück eingeladen. Am nächsten Morgen,
die Familie schläft noch, gehe ich in den Stall, wo der
Hufschmied Pferde für die anstehende Auktion beschuht. Dann
geht es weiter zu den Fohlen im Stall, bei sechs Stut- und sechs
Hengstfohlen werden die Hufe beschnitten, bevor es auf die Weide
geht, wo die restlichen Fohlen, die noch mit den Stuten laufen,
"schön" gemacht werden.
Eigentlich wollten wir mittags nach Hermanus an
den Strand - aber einhellige Meinung der Familie "Wir bleiben
hier", genießen die Landschaft und insbesondere den kleinen
Stausee, in dem wir baden gehen. Wir ziehen es dem Meer vor.
Irgendwie schon komisch, da wohnt man in der Nähe einer
wunderschönen Küste, zieht aber den idyllisch mitten
zwischen den Pferdkoppeln gelegenen Stausee vor. Küsten hatten
wir schon so viele, aber in einem See zu baden, die Gelegenheit war
eher selten.Wir genießen es in vollen Zügen. Am
späten Nachmittag war dann Fotoshooting. Die Auktionspferde
liefen auf dem"Laufsteg" und der Fotograf machte Fotos für die
potenziellen Käufer. Das war gar nicht so einfach, die Pferde
wollen eben nicht immer so wie es die Menschen sich vorstellen,
aber nach einer Weile war das Bild im Kasten.
Abends saßen wir wieder gemütlich beim
Abendessen bei Frau Sanne und mussten die interessanten
Gespräche über Gott und die Welt besonders über
Reisegeschichten zu fortgeschrittener Stunde abbrechen, weil wir
sonst nicht ins Bett gekommen wären. Den nächsten
Morgen genießen wir noch auf dem Gestüt, in dieser
tollen Umgebung. Frau Sanne fährt mit uns zu einer bestimmten
Stelle der Farm und klärt uns über die einzigartige Flora
hier auf. Es gab keine Eiszeit, so dass die Pflanzen,
Sträucher und Kräuter mit zu den ältesten auf der
Welt gehören. Eine kurze aber hochinteressante Zeit ging zu
Ende.
Zurück in Cape Town fahren wir wieder in
unser "Zebra Crossing", unserem Hostel, regeln ein paar Sachen und
schippern nach Robben Island. Benannt nach den vielen Robben, die
die Entdecker sahen, ist das Gefängnis, in dem Nelson Mandela
und viele andere politische Häftlinge gefangen gehalten
wurden, heute als Museum zu besichtigen. 27 Jahre verbrachte er auf
dieser Insel, bevor er durch den internationalen Druck freigelassen
wurde. Ehemalige Häftlinge führen uns durch das
Gefängnis und über die Insel und berichten über die
Gebäude, die Zeit der Inhaftierung und ihre Erlebnisse, die
sie hier im Gefängnis erlebt haben.
Von Cape Town ging es nun in Richtung Namibia,
ein neues Abenteuer auf unserer Tour erwartet uns. Die Fahrt gen
Norden führt uns zunächst durch herrliche
Dünenlandschaft -"Sylt läßt grüßen", dann
weiter vorbei an Hügeln oder Bergen - oder was dazwischen ist
- mit unendlichen Feldern - fast so wie in Australien. Hier
fabriziere ich ein blödes Überholmanöver -
aber noch ´mal Glück gehabt. Wir fahren mit einem
Schrecken im Bauch weiter und werden 20 km später von der
Polizei angehalten. Ein Polizeiofficer hatte das Manöver
gesehen, uns verfolgt und die Streife informiert. Nun mußten
wir mit aufs Revier und keiner wusste was passieren würde. "
Was ist jetzt? Dürfen wir weiterfahren? Müssen wir viel
Strafe bezahlen?"- die Fragen nahmen kein Ende. Ich kam mit einer
Geldstrafe davon und fuhr "vernünftig" weiter. Gott sei Dank -
alles noch mal gut gegangen.
Jetzt wandelt sich die Berglandschaft in
schroffes Gebirge, nur noch mit Sträuchern und trockenen
Gräsern bewachsen. Es wird immer trockener und heißer.
Kurz vor der Grenze zu Namibia (180 km) machen wir in Springbock
halt. Eine urige Unterkunft erwartet uns. Das Haus, in dem die
Rezeption ist, ist ein Restaurant , ein Buchladen, ein Museum und
ein Edelsteinladen in einem. Wir beziehen ein Appartement und
finden es hier richtig schön.
Mal sehen, wie es nun in unserem nächsten
afrikanischen Land wird, wir sind gespannt.