2.3.1 Galapagos
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Wasserleguan am Strand Garrapatero auf Santa Cruz
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Riesenschildkröte im Vergleich zu Franzi und Henning am El Chato auf Santa Cruz
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Blaufußtölpel( Blue fooded Boobie) auf der Insel Española
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Robbenbaby am Strand von Española
Von Gyaqauil nach Galapagos flogen wir 1000km weiter westlich in den Pazifik. Der Landeanflug auf die Inseln versprach schon etwas Außergewöhnliches. Inseln, kleine Buchten und ein Meer mit so vielen verschiedenen Farben, wie ich es vorher noch nicht gesehen habe. Auf Baltra gelandet, waren wir auf einmal in einer anderen Welt. Von Vulkanen geformte Inseln, mit Lavagestein und riesigen Kakteen bewachsen, erwarteten uns. Dann der Weg nach St. Cruz bzw.der Hafenstadt Puerto Ayora. Die Vegetation wechselte hier von reinen Lavafeldern in den flacheren Gegenden und grün bewachsenen, fast Regenwäldern. Dann kamen wir in unser Hotel "Estrella del Mare", direkt am Hafen gelegen, das Meer rauschen hörend und direkt vor unserem Balkon hunderte von Leguanen , die sich in der Sonne aalten, neben Seelöwen, die sich auf dem Lavagestein und auf dem Steg vorm Hotel sonnten. Einfach eine andere Welt. Wir hatten noch den halben Tag und unsere Neugier war so groß, dass wir auf Erkundungstour gehen mussten. Unsere erste Tour führte uns an die Tortuga Bay. Bereits der Weg dorthin war ein Erlebnis. Durch Mangrovenwälder und mit meterhohen Kakteen bestückten kleinen Wäldern wanderten wir zum Strand. Hier angekommen überraschte uns ein Blick aufs Meer mit einem Strand, wie man sich es nur in den kühnsten Träumen vorstellt. Weißer, feiner Sand fast wie Mehl lud uns zum Spazierengehen und Genießen ein. Ein kleines Stück weiter, einfach kurz um die Ecke dann noch eine kleine Lagune mit dem gleichen Sand aber ein völlig ruhiges Wasser.Hier kamen dann die ersten direkten Begegnungen mit der wundersamen Tierwelt Galapagos´. Franzi, Maxi und ich machten mit einem Kanu eine Tour auf der Lagune. Ziemlich am Anfang sahen wir einen Hai, dem  wir dann eine ganze Weile folgten. In der Mitte tauchten immer wieder Riesenwasserschildkröten auf, um Luft zu holen. Sie machten dabei Geräusche wie Wale. Fregattvögel, Pelikane und Reiher aus nächster Nähe zu sehen war schon etwas Besonderes. Man kann es sich nicht vorstellen - etwa drei -vier Meter vor einem landeten sie in den Bäumen und flogen nicht weg. Gerlinde machte in der Zeit ihre ersten Schnorchelerfahrungen,die vorerst noch fehlschlugen und kam dann aber gleich mit einer Reihe Haien in Kontakt, die um sie herumschwammen. So war bereits der erste Tag so bespickt mit wundersamen Eindrücken, die man nur hier erleben kann, dass wir uns so allmählich vorstellen konnten, wieso alle Welt von diesen Inseln schwärmt.  Den nächsten Vormittag starteten wir zu einer Erkundungstour zu eine Grotte. Mit dem Wassertaxi quer durch den Hafen und an der Nordostseite auf der anderen Seite angekommen wanderten wir zur Grotte Las Grietas. Hier angekommen, Schnorchelsachen angelegt und rein ins klare Wasser. Bis auf den Grund ca. 8-12m tief konnte man ohne Probleme sehen. Für Gerlinde war es auch hier ein ganz besonderes Erlebnis, denn hier startete sie ihr erstes richtiges Schnorchelabenteuer und war so sehr beeindruckt, dass es nicht in Worte zu fassen ist. Sie saß einfach nur sprachlos da!! Die Unterwasserwelt, mit Felsformationen und Fischen in allen Größen und Farben eröffnete sich.
Am Tag vor unserer Bootstour charterten wir ein Taxi, das uns zunächst an einen wunderschönen Strand nach Galleteros brachte wo wir wieder Strand, Sand, Ruhe und das Baden genossen. Drei Stunden später erwartete uns der Taxifahrer wieder, um uns zu den Kratern der Vulkane und zu den Riesenlandschildkröten zu chauffieren. Wieder erwartete uns ein neues Spektakel. Auf Feldern mit Teichen oder kleinen Wasserlöchern grasten und erfrischten sich Schildkröten - ein beeindruckendes Schauspiel. Bis zu 350kg können sie wiegen und dann kann man sich vorstellen, dass die Bewegungen eher als langsam zu beschreiben sind. Es war schön, die Insel mit ihrer Tier-  und Pflanzenwelt ein paar Tage vor unserer Bootstour  erkunden zu können, so dass wir eine ungefähre Vorstellung von dem bekamen, was uns noch erwartete. 
Dann ging es aufs Boot. 3 Schweizer, Pascale, Nina und Karin, 2 Franzosen, Stefan und Stefanie, ein Österreicher Thomas, und wir bildeten eine nette gemischte Crew. Unser erster Ausflug führte uns zum Charles Darwin Center, in dem Schildkröten der einzelnen Inseln ausgebrütet und aufgezogen werden. Mit ca. 7 Jahren, weil sie dann keine Feinde mehr haben, werden sie auf ihren Inseln ausgesetzt. Von St. Cruz ging es dann in der Nacht nach Floreana, eine Höllenfahrt für den größten Teil der Passagiere, das Schiff schaukelte wie eine Nussschale auf und ab. Dort gingen wir dann am Morgen an Land und besuchten die erste Poststation der Galapagos Inseln, Post Office Bay, die von einem Norweger eingerichtet wurde und heute so funktioniert, dass jeder hier Herkommende eine Postkarte einstecken kann und dann im gleichen Atemzug eine mitnehmen kann und diese dann direkt bei der Person abgeben muss, an die diese Karte adressiert ist. Von dort tauchten wir dann unter. Wir stiegen hinab in einen Tunnel, der bis unter den  Meeresspiegel führt. Am Ende des begehbaren Teils wurde das Wasser immer tiefer und tiefer, so dass Maxi als Einziger aus unserer Truppe dort schwimmen ging. Dann am gleichen Tag noch zweimal schnorcheln. Bei beiden Touren tauchten wir in eine andere Welt ein. An Land konnten wir Seelöwen aus nächster Nähe beobachten und Flamingos in einer Lagune stolzieren und Krabben fressen sehen. Übrigens sind es die Krabben, die den Flamingos ihr Aussehen oder besser gesagt ihre Farbe zu verdanken haben. Beim Schnorcheln am "Devils crown" tauchten wir dann im wahrsten Sinne des Wortes wieder in eine andere Welt, die Unterwasserwelt - eine Farbenvielfalt wie man sie, glaube ich, nur unter Wasser zu sehen bekommt, offenbarte sich uns immer wieder  - und immer toller. Es gab leuchtende Fische und Farben , die man sich im dunklen tiefen Meer eigentlich gar nicht vorstellen kann. Die schroffen Felsformationen unter Wasser und die starke Strömung des Meeres waren leicht beängstigend, aber zum Glück gab es das kleine Panga (Beiboot), das  uns dann wieder in sichere Gefilde gebracht hat.  Riesenwasserschildkröten konnten wir beim Grasen unter Wasser beobachten - ein beeindruckendes Schauspiel.
Auf der nächsten Insel Espanola wurden wir dann erneut von anderen Schönheiten - Eigenarten- Einzigartigkeiten der Galapagosinselwelt überrascht. Am frühen Morgen legten wir mit unserem kleinen Panga in der Nähe einer Robbenkolonie an. Wieder etwas Einzigartiges - hier war der Platz und für uns zum Glück auch die Zeit, in der die Robben ihre Junge zur Welt bringen. Das Jaulen der kleinen Robbenbabies hörte sich an wie das Bläken kleiner Lämmer. Gerade mal einige Stunden alte Robbenbabies lagen bei ihren Müttern und saugten - ein einmaliges Schauspiel. Weiter wandernd auf dieser Insel offenbarte sich eine ganz fremde Vogelwelt.  Albatrosse, den Hochzeitstanz zelebrierend oder grazil über uns fliegend waren ein Schauspiel sondergleichen. Zwei verschiedene Arten von Tölpeln ein anderes. Die einen hatten ein Gesicht, als wenn sie eine Maske aufhätten (Maskentölpel) und die anderen hatten blaue Füße (Blaufußtölpel). Diese Einzigartigkeiten wurden dann noch durch die Leguane und die Lizzards (Echsen) auf dieser Insel komplettiert. Drei Stunden voller neuer Eindrücke, die wir gar nicht alle so schnell verarbeiten können, so dass uns eine 4 stündige Bootsfahrt danach ganz gut tat, um all diese außergewöhnlichen und einzigartigen Erlebnisse noch einmal in Gedanken zu wiederholen und zu genießen. Nur der auch hier wieder starke Seegang machte einigen wieder zu schaffen. Von hier ging es jetzt weiter nach San Cristobal wo die Crew ihr Zuhause hat und ein paar Stunden bei Familie oder Freundin verbringen kann Auf dem Boot wird  Wasser und Proviant aufgefüllt. Wir gehen in ein Informationscenter und erfahren, dass die Insel sich von Westen her durch Vulkane neu bildet, und im Osten durch Verschiebung von Erdplatten im Meer verschwinden. Drei, 15 Millionen Jahre alte, sind bereits im Meer versunken und die jüngste ist gerade mal 700.000 Jahre alt. Wir verbringen den Nachmittag  am Strand und gehen unserem neuen Sport, dem Schnorcheln nach. Riesenschildkröten sind auch hier wieder zu sehen. Diese Nacht, es sollte eine ruhige See sein, verbrachten wir oben an Deck. Wir holten unsere Schlafsäcke und genossen die Fahrt und schliefen wie beseelt ein. In einer kleinen, schnuckeligen Bucht in Santa Fee wurden wir dann wieder vom Getöse der Seelöwen geweckt. Hier erleben wir dann das, was uns viele Leute vorher schon immer erzählten -  mit den Robben spielen. Ihr habt keine Vorstellung - Auge in Auge - 5cm Abstand schauen wir uns an  - ein kleines Spiel - wer hält es länger aus,  bevor man wegschwimmt oder einer dem anderen Luftblasen entgegenbläst. Ab und zu wird man dann auch ein wenig gezwickt aber eben alles nur im Spiel. Nur vor den großen Bullen sollen wir uns in acht nehmen, weil die auch ungemütlich werden können.- Eifersucht oder Beschützerdrang -  er muss eben auf seine Frauen aufpassen. An Land sehen wir dann wieder mal einen auf der ganzen Welt - eben nur auf dieser Insel lebenden - Landleguan. Im Gegensatz zum Wasserleguan ist dieser gelblich gefärbt. Nach dem Essen fuhren wir weiter nach Plazas Süd, denn Plaza Nord ist für die Besucher verboten. Auch diese Fahrt war ruhig und ludt zum relaxen ein. Hier fanden wir wieder eine andere Landschaft, die durch rotschimmernde, kaktusähnliche, aber den Boden bedeckende Pflanzen einen roten Schimmer erhielt. Hier gab es wieder was Besonderes und für diese Insel Einzigartiges - zwei Hybriden von Leguanen (eine Kreuzung aus Land  - und Wasserleguan) leben auf Plazas und den Phaeton (Tropic bird) einen weißen, mit einem langen Schwanz geschmückten Vogel. Auch die Seelöwenmännchen, die nicht stark genug waren um einen Harem zu haben, mussten sich hier, anders als auf den anderen Inseln, wo sie genug Platz für den Rückzug hatten, auf die Felsklippen zurückziehen und beim nächsten Kampf hoffen zu gewinnen. Wieder an Bord gab es, wie immer, gutes Essen und am letzten Abend tauschten wir mit unseren Mitreisenden Bilder aus und klönten noch eine Weile. Auch in dieser Nacht schliefen wir wieder an Deck und konnten das erste Mal den Sternenhimmel betrachten. Es war wolkenlos und ruhige See. Nur in den Genuss, das Kreuz des Südens, das normalerweise nur auf der Südahalbkugel zu sehen ist, und den großen Wagen, der nur auf der Nordhalbkugel zu finden ist,  gleichzeitig zu sehen ,wie es am Äquator möglich ist, kamen wir nicht.  Dafür sahen wir eine Menge Sternschnuppen, eine so lang, dass sie die Länge des Bootes einnahm. 
Am anderen Morgen, unser letzter Tag auf dem Boot und Abreisetag nach Quito, machten wir noch einen, wieder mal sehr beeindruckenden Ausflug auf die Insel Seymour Nord. Dort konnten wir die Fregttvögel, die uns auf der ganzen Fahrt begleitet hatten, in ihrem gesamten Lebensumfeld betrachten. Sie sind immer in der Brutzeit, sodass wir auch hier wieder Nester und kleine Babyvögel sehen konnten. Die Fregattvögel blasen ihren roten Kehlsack auf, um dem Weibchen zu imponieren. Fressen suchen sie sich nicht direkt selbst, sie sind Piraten und stehlen es anderen Vögeln, z.B. den Boobies, indem sie sie festhalten, und sie zwingen ihr Futter auszuwürgen, oder sie stehlen es den Pelikanen, die ihre Fische manchmal noch in der Luft drehen, bevor sie sie in ihrem großen Schlund verschlucken, oder sie stehlen es dem Koch auf dem Boot, der gemütlich einen Fisch in der Hand noch gerade mit seinem Freund klönt, direkt aus der Hand. Sie fliegen mit einer Spannweite von 2 Metern und sehen dabei mayestätisch aus.
Nun ging es ans Einpacken und wir verließen mit vielen wunderbaren Eindrücken und ein bisschen Wehmut das Boot, zum Flughafen, zurück nach Quito. Dort sollten wir einen Tag Pause haben, das überwältigende Erlebnis Galapagos verarbeiten, die Bilder im Kopf bewahren, Fotos sortieren, Webseite schreiben und uns gedanklich von dem Riesenkontinent Südamerika verabschieden. Fahren wir doch nun, zwar nach Venezuela, aber das zählen wir schon Karibik.