Dieses Asien war schon so eine Reiseetappe
für sich. Im Nachhinein bleibt mir, Gerlinde, ein unendliches
Gewimmel, Lärm und Menschen, Menschen, Menschen im Kopf.
Ansonsten war Asien ein super durchorganisierter Reisekontinent.
Singapore, eine supermoderne Stadt, die uns wirklich gut gefallen
hat. Dort hatten wir ja auch Glück mit dem Fest des
chinesischen Neujahrs in Chinatown, wo wir durch die Märkte
und vielen Stände einmalig auf die asiatische Welt eingestimmt
wurden. Gewohnt haben wir hier, wie auch in den anderen
asiatischen Städten, immer in sehr belebten Stadtvierteln,
manchmal sogar in den Amüsiervierteln. Gekocht wurde nicht
selbst, da es überall an den Straßen Möglichkeiten
gab etwas zu essen. Nur gemütliche Restaurants oder
Cafe´s zu finden war schon ein Problem. Die Asiaten sind immer
auf den Beinen und es gibt keine richtige Nachtruhe. Es ist immer
etwas los. So war Asien auch bestimmt durch´s Einkaufen, Seide
in Singapore, Souvenirs auf Koh Samui, Klamotten in Bangkok und
noch einige Kleinigkeiten in Hongkong. Man sollte meinen, wir
hätten auch Elektroartikel gefunden, mittlerweile ist unsere
große Kamera nämlich schon so kaputt, dass man auf dem
Display nur noch die Hälfte sehen kann und man sich bei jedem
Bild die andere Hälfte denken muss, aber Maxi, Franzi und
Henning machen trotzdem noch tolle Bilder, wie ihr ja aufder
Webseite sehen könnt. Die kleine Kamera ist auch
runtergefallen und das Batteriefach wird mit einem Gummi
zusammengehalten, diese Artikel sind in Deutschland aber ebenso
billig wie in Asien, wenn nicht noch günstiger, so dass wir es
vorziehen im Moment das Geld zu sparen und diese Wünsche
auf später zu verschieben. I-pod und sonstige Teile werden im
Moment auch nicht gebraucht, weil wir mittlerweile jede Busfahrt
genießen, zum Relaxen und um unsere letzten Eindrücke zu
verarbeiten, oder uns auf das Neue vorzubereiten. Im Flugzeug kann
man gut Tagebuch schreiben, was wir beim Reisen sonst oft gar nicht
schaffen, schlafen oder einfach nur aus dem Fenster gucken.
Außerdem hatten wir keine sehr langen Flüge mehr in
letzter Zeit und es gibt ja auch immer gutes Essen im
Flugzeug.
In Thailand war das Reisen dann wirklich einfach
organisiert. Man bekam Aufkleber auf der Bootsfahrt nach Koh Samui,
auf welche Insel man denn gerade wollte, man konnte also nicht
verloren gehen. Im Hostel in Bangkok war das Reisebüro gleich
im Haus und man brauchte nur noch sagen, wohin, wann und wie.
So freundlich wie man uns vorher gesagt hatte,
erschien uns das Land aber nicht. Gleich in Phuket wurden wir am
Flughafen grob aufgefordert hier oder da zu stehen, wo ich doch
gerade vorgelesen hatte, dass es ein freundliches Land ist, man
sich auf gar keinen Fall laut unterhalten oder gar streiten soll,
weil die Anwesenden dann ihr Gesicht verlieren, aber das war wohl
nichts.
In Bangkok dann alles sehr laut und aus den
Touristenrestaurants tönte ständig laute Musik, zum Abend
hin dann oft wie in der Disco. Überhaupt kamen uns die Asiaten
sehr laut und vor allem sehr geschäftig vor. Ein ewiges
Gewimmel und Geschaftel und wenig Ruhepole, wie die fleißigen
Bienen. Auf dem Land mag das anders sein, aber wo die Touristen
sind, werden Geschäfte gemacht und keiner gönnt sich
Ruhe.
Mit dem Trinken und dem Eis sowie Salat musste
man auch hier nicht aufpassen, alles gut geregelt und ordentlich
zubereitet. Oft habe ich mich allerdings gefragt, wo die ganzen
Abwässer und der Müll wohl hingeht, aber das blieb uns
verborgen, nur in Kambodscha war der ganze Müll auf den
Straßen verteilt und wurde auch nicht aufgehoben.
Aber Regeln gab es über und über genug,
besonders in Singapore und in Hongkong. Vielleicht muss das so
sein, wenn so viele Menschen aufeinanderhocken. Stand in Sydney
noch ein Schild im Botanischen Garten: Bitte betreten Sie den Rasen
und entspannen Sie sich, standen in Hongkong überall
Verbotsschilder auf denen auch gleich die Strafe mit angezeigt
wurde. Besonders ich als Raucherin hatte es nicht leicht. Auf den
meisten öffentlichen Plätzen war es verboten und ich
musste immer auf die Straße gehen. Das war nun wieder in
Thailand super angenehm. Dort konnte man überall in den
Restaurants gemütlich sitzen und auch eine Zigarette rauchen.
Die Aufdrucke auf den Zigarettenschachteln waren überall
besonders dramatisch. Nicht nur die großen Warnungen wie wir
sie aus Deutschland kennen, sondern auch noch richtig
abstoßende Bilder dazu. Well, genützt hat es auch
nichts.
Die Backpackerathmosphäre, die wir in
Südamerika so genossen haben, konnten wir hier nicht so
wiederfinden. Je mehr Touristen, desto weniger die Unterhaltungen.
In Bangkok waren sehr verschiedene Leute unterwegs, aller
Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. Auch so richtige Freaks
mit Rasterhaaren und flatterigen Klamotten waren hier viel zu
sehen. In Kambodscha hat es uns besonders gefreut die beiden
Fahrradfahrer, Robi und Moni getroffen zu haben, die schon drei
Jahre mit dem Fahrrad unterwegs waren und viel zu erzählen
hatten.
Asien ist aber auch der Kontinent, auf dem man
sich so richtig verwöhnen lassen kann. Überall findet man
Schönheitssalons mit Massage, Nagelstudio, Gesichtsmasken und
was man sich sonst noch so wünscht.
Die Menschen sind dementsprechend gepflegt und
auch auf ihr Äußeres bedacht. Sehr lustig war unser
Besuch beim Friseur. Sie haben die Haare nicht abgeschnitten,
sondern mit einem Schneidekamm abgerupst,so dass sie dann
schön glatt waren, was wir ja gar nicht wollten. Wir sahen
alle aus wie Pilze mit einer glatten Haube und mussten uns dann
erstmal gehörig durch die Haare wuscheln, damit es wieder
einigermaßen aussah.
Das Essen an den Straßen ist auch typisch
für die Asiaten. Man kann alles bekommen und es ist auch
meistens lecker, besonders gefallen hat uns aber die Essstraße
in Phuket, vielleicht weil da alles noch neu war. Die
Verkäufer haben ihre Töpfe an der Straße aufgebaut
und man kann zusehen, wie es und vor allem was zubereitet
wird und sich dann das Entsprechende aussuchen, leckere Suppen,
Spieße oder andere Reisgerichte. Dort wo es uns nicht so
ansprechend erschien, sind wir einfach vorbeigegangen.
Manchmal, nach einiger Zeit sogar oft hatten wir
dann aber auch Appetit auf europäische Kost, die hier
überall zu bekommen war. Vor allem die Italiener haben mit
ihren kulinarischen Köstlichkeiten die Welt erobert und
überall wo Touristen sind, gibt es auch Pizza, Pasta und
Cappuccino, wobei die Pizza meistens teurer war als ein Steak.
Jemand stellte bei dem Gespräch darüber die Vermutung an,
dass das Ganze über den Umweg Amerika in die Welt getragen
wurde, kann sein, aber für uns sind die Italiener mit ihrem
Essen am meisten präsent und das war auch gut so.
Einkaufen konnte man hier alles, was das Herz
begehrt und das Portemonaie zulässt. Auf den Märkten die
billigen gefälschten Produkte sowie Stoffe und andere
heimische Artikel und in normalen Läden normale Sachen.
Außerdem hat jede Stadt hier, wie auch sonst auf der Welt
seine Luxusmeile, wo alle berühmten Markenfirmen vertreten
sind. Manchmal gibt es auch riesige Einkaufszentren mit diesen
teuren Artikeln, alle Arten von Fastfood, Eis und
Süßigkeiten. Besonders hier in Thailand war es schwierig
Märkte zu finden, die übersichtlich waren und
überwiegend heimische Artikel anboten. Dies konnte man gut an
den berühmten Plätzen für Touristen finden, meist an
den Tempeln. Alle anderen Märkte waren derart
überfüllt, dass wir gar keine Lust hatten dort etwas zu
kaufen, das haben wir dann lieber in unserer Umgebung getan. Auch
Schneidereien gab es überall und man konnte sich
Abendgarderobe massschneidern lassen, was wir auch gern in Anspruch
genommen haben. Sogar Vorhänge haben wir uns nähen
lassen. Das wird eine schöne Erinnerung sein. Hoffentlich
kommen die beiden großen Pakete auch an.
So haben wir Asien erlebt. Andere Menschen haben
bestimt andere Erfahrungen gemacht und unsere Beschreibungen sind
ja auch immer nur ein Ausschnitt des jeweiligen Landes oder
Kontinents. Die Städte waren beeindruckend, Bankog durch seine
Kultur und die Tempel, Singapore und Hongkong durch seine
faszinierende Hochhäuser und Skylines, die Strände
wunderschön und ohne Probleme beim Baden, wie wir es in
Australien erlebt hatten, und die Menschen fleißig und
natürlich haben wir auch freundliche Menschen getroffen.