3.3 Alltaegliches
Zuerst mal noch einige Anmerkungen über die Karibik und das Klima der Erde:
Karibik:Über Venezuela haben wir ja schon berichtet, dass es das unfreundlichste Land war, das wir bis jetzt besucht hatten.Die Menschen waren einfach nicht touristenfreundlich gestimmt und die Regierung des Landes, besonders Präsident Chavez tut sein Übriges zu der schlechten Stimmung im Land und dann die Geldschwierigkeiten. In der Karibik sollte nun alles wieder normal werden, aber Tobago ist eben ein eigenes Land. In den Straßen konnten wir zuerst gar nicht richtig ausmachen wo die Geschäfte waren, alles etwas ungeordnet, aber auf den zweiten Blick total schön.Hier hat uns beeindruckt, dass die Menschen erhobenen Hauptes durch die Welt gehen und immer ein Lächeln auf den Lippen und ein freundliches Wort für uns hatten, besonders die Frauen, schön, immer gut gekleidet und die Menschen schienen förmlich dahinzuschreiten.
Und nun zum Klima: In knapp vier Wochen haben wir sämtliche Klimazonen, mehrere Zeitzonen, sogar die Datumsgrenze überschritten und etliche tausend Kilometer zurückgelegt. Von der Karibik, der tropischen, feuchten Hitze und gelegentlichen Regenschauern nach Santiago de Chile, wo sommerliche, normale, also trockene Wärme herrschte, nach Patagonien. Dort holte uns der Winter ein. Kalte Nächte, sonnige Tage und bei der Pinguinkolonie eisiger Wind und arktische Kälte.Einmal durch ganz Südamerika. Dann die Osterinseln mit Südseeluft, leichtes Sommerwetter und kühle Abende und wieder zurück nach Santiago. Dann Neuseeland, wo wir Wärme, ja eigentlich Hitze erwartet hatten, aber Fehlanzeige, Herbstwetter mit einer Kälte und vielen Regentagen, die seit 30 Jahren zu Weihnachten in Neuseeland nicht vorgekommen sind. (Wir nennen das Iguazueffekt, wenn das Wetter seit geraumer Zeit, gerade wenn wir da sind, anders ist, als normalerweise,wie in Iguazu, wo wenig Wasser war).
Dieser Wechsel, diese Kilometer und das Überschreiten der Datumsgrenze hat uns doch ganz schön etwas abverlangt, aber wenn man so beim Reisen ist, macht es einem nichts aus. Erst hinterher merkt man, dass dies ein ganz schönes Pensum war.
Dann ging es weiter nach Sydney, und auch hier eher nicht die australische Wärme, die wir erwartet hatten und die auch hier normal gewesen wäre, aber doch meist gutes Wetter. So ein  Ärger, dass wir unsere Sachen schon in Tobago abgegeben hatten, aber Cairns sollte Hitze bringen und das tut es auch. Wieder tropisches Klima, feucht, heiß, aber für uns schön.Weiter geht´s ins Outback, australische, trockene Superhitze sollte kommen, endlich, aber auch hier alles anders als normal, leichte Bewölkung, leichte Regenschauer, aber auch Sonne. Der Weg nach Süden brachte dann wieder schöne Hitze, die Grenze der Tropen überschritten und alles bestens.
Nun aber erstmal zurück zu Neuseeland: In Neuseeland ist alles europäisch. Genau wie wir es geplant hatten, tut uns diese Welt, in der es nur ordentliche Häuser, gute Busse  und normale Geschäfte gibt, gut. Zum Ausruhen von den ganzen fremden Eindrücken genau das Richtige. Aber das Reisen ansich gestaltet sich auch etwas schwieriger. Die Buspläne muss man selbst lesen, nicht mal eben ins Taxi steigen und sich ans Ziel fahren lassen. Auch die Wäsche muss man selbst waschen, aber Waschgelegenheiten gibt es auch hier überall. Der Service ist eben nicht mehr so perfekt, wie in den Ländern, wo die Arbeitskraft nicht so teuer ist.
Dafür fällt die Angst, ständig bestohlen oder gar beraubt zu werden weg. Alles geht seinen Gang und wir erkunden auf eigene Faust die Länder. In Neuseeland ist alles, auch die Lebensmittel teurer, also ist jedes Hostel mit einer guten Küche ausgestattet zum Selberkochen. Es gibt überall große Kühltaschen zu kaufen, die sehr billig sind und in denen, gut beschriftet, weil sie ja alle gleich aussehen, jeder seine Lebensmittel von A nach B befördert. Im Kühlschrank ist meistens genug Platz und es gibt auch noch ein extra Fach für andere Lebensmittel in den Regalen. Aber das mit der Reinlichkeit ist so ein Problem in den "reichen" Ländern. Hier gibt es keine Küchenfee, die den ganzen Tag dafür sorgt, dass alles sauber ist und an seinem Ort steht, Allenfalls einmal am Tag wird sauber gemacht und je nach Hostel ist es dann dementsprechend ordentlich oder auch nicht. Auch soll das Geschirr hier abgetrocknet werden, eigentlich ja eine bekannte Sitte, aber wenn die Handtücher nicht dementsprechend aussehen und man nicht weiß, wer schon was alles damit gewischt hat.... In einen Hostel war das gut geregelt, es war immer eine Kiste mit frischen Handtüchern da und dementsprechend haben auch die Touristen die Küche gepflegt.In der Jugendherberge bekamen wir gegen Pfand Geschirr zugeteilt, was wir lustig fanden, sich aber auch als praktisch herausstellte.
Hier wird es mit unserer Vertiefung der Sprachkenntnisse weniger. Wir treffen sehr viele Deutsche, besonders sehr junge Leute, die nach dem Abitur für ein Jahr nach Neuseeland gehen, teilweise arbeiten, und sich dabei das Land ansehen. Eine ganz andere Art von Touristen, als in Südamerika. Dort wollten alle möglichst viel vom Land und den Naturschauspielen sehen, die Höhepunkte des Kontinents erkunden und die fremden Kulturen erleben. Hier wollen die meisten auch das Land kennenlernen, aber in einem anderen Tempo und mit der Gewissheit, dass es sich doch so sehr nicht von Zuhause unterscheidet. Uns hat verwundert, dass es hier so viele Asiaten gibt. Asien ist eben doch nicht so weit weg und man kann überall gut asiatisch essen. Ansonsten gibt es sehr viele Fastfoodrestaurants und daher ist das Selbstkochen ganz gut. Vor allem haben wir nirgendwo, bis auf Tobago so gutes Fleisch bekommen wie hier.
In Neuseeland nimmt man sich ein Auto. Jedes Land hat eben so seine Eigenheiten, tickt eben anders. Mit dem Auto kommt man am besten rum und es ist auch nicht besonders teuer. Ein Wohnmobil haben wir ja nicht bekommen, Hochsaison, eine neue Erfahrung für uns.Die Freiheit mit dem Auto durch die Gegend zu fahren genießen wir sehr und fühlen uns an Zuhause oder andere Urlaube erinnert .Durch diese Art zu Reisen kann man aber auch wirklich viel in kurzer Zeit bereisen und das ist zwar sehr interessant, aber dieser schnelle Ortswechsel hat auch seine Nachteile. Nirgendwo lebt man sich ein, alles ist nur eine Stippvisite. Dafür haben wir viel von dem Land gesehen, in zwei Wochen die nördliche Hälfte der Nordinsel. Das Land ist wunderschön, wie schon auf der Webseite zu erkennen ist und wir bekommen große Lust auch unsere Kühe und andere Tiere mal von allen Seiten zu betrachten und zu fotografieren und mit offenen Augen durch die eigene Natur zu gehen und die Schönheit auf uns wirken zu lassen.
In Australien sind die allgemeinen Reisebedingungen ähnlich.In unserem Hotel im Vorort von Sydney haben wir die typische Art der Zerstreuung kennengelernt. Direkt in unserem Hotel war auch ein Pub, wo die Leute sich am Wochenende (natürlich auch in der Woche) verweilen und ihr Bier oder andere Getränke trinken, es gibt aber nichts zu essen. Komisch für uns, wo doch in Deutschland die Kneipen mittlerweile alle auch eine gute Küche haben und es nicht mehr nötig ist in ein regelrechtes Restaurant zu gehen.
Hier tauchen wir nun in das Campingleben ein, das uns sehr gut gefallen hat. Vor allem, dass wir immer gern Luxusklasse nehmen konnten und es nicht viel teurer war als normal, hat uns natürlich gefreut.Beim Campen kommt man auch mit Leuten ins Gespräch, aber nicht so häufig wie in den Hostels, wo doch alle ähnliche Ziele haben. Man tauscht Informationen aus, fragt woher, wohin und unterhält sich über dies und das .Das Leben im Van (Campingbus) hat uns sehr viel Spaß gemacht, war es doch ganz anders als alles vorige. Freiheit hinzufahren wo man möchte, solange zu bleiben wir man möchte und immer eine vertraute Umgebung zu haben, immer direkt in der Natur, was dieses Reisen angenehm macht. Durch den Ausflug ins Landesinnere haben wir das Gefühl auch von dem richtigen Australien eine Menge mitbekommen zu haben. An der Küste ist es doch alles sehr vom Tourismus geprägt und man kommt sich nicht wie in einer anderen Welt vor. Hier in Australien haben wir mit Abstand, nach Galapagos die meisten Tiere gesehen. Känguruhs mitten in der Landschaft und die vielen schönen Papageien auf einem Campingplatz, den Dingo auf Faser Island und einen "Nachtbären" auch auf dem Campingplatz, Emus, Rinder, Kamele, Geckos, Käferschwarm, Fliegenattacke, Kokooburrahs (australische Vögel), Kasuare, (große, emuartige, gefährliche Vögel), Kakalacken, diese alle in freier Wildbahn, Koalas und Pandabären allerdings im Zoo.
Hier gab es allerdings neue Probleme: Jelleyfisch, kleine Quallen, die sehr gefährlich und sogar tödlich sein können und das Baden im Meer verbieten. Es werden zwar an manchen Orten Netze gespannt, aber nur so groß wie ein Pool. Ich hatte zwar davon gelesen, aber die Netzbereiche hatte ich mit etwas großzügiger vorgestellt, an anderen Küsten Haigefahr, auch davon hatte ich gelesen, aber vorstellen kann man sich das erst alles wenn man da ist, kein Baden im Meer. Uns hat das zum Glück nichts ausgemacht, da wir ja schon an anderen Orten ausgiebig gebadet hatten und der Süden von Australien wieder gefahrenfrei war.
Die Austalier sind sehr stolz auf ihr Land und sie begeistern sich so schön für alles, was uns manchmal bei den Deutschen Touristen fehlte. Die überschwänglichen Erzählungen von Orten, die man besuchen sollte haben uns wirklich Spaß gemacht.
Über das Verhältnis zu den Ureinwohnern ist soviel zu sagen: Auf den Osterinseln leben die Rapa Nui genauso wie die Einwanderer und ihnen gehört das Land gleichermaßen. In Neuseeland leben die Maori, zwar in der Minderheit und alles ist europäisch geprägt, ganz normal in ihrem Land, während in Australien die Aboriginies wirklich verdrängt sind, teilweise tatsächlich die armseligen Gestalten in den Städten waren und in den Museen kommt wenig von ihrer Kultur vor.
Einige Institutionen bemühen sich jetzt die Kultur zu schützen und es gibt viele Zentren, die versuchen diese Kultur der Aboriginies zu bewahren und sie den Touristen nahezubringen.