Zuerst mal noch einige Anmerkungen über die
Karibik und das Klima der Erde:
Karibik:Über Venezuela haben wir ja schon
berichtet, dass es das unfreundlichste Land war, das wir bis jetzt
besucht hatten.Die Menschen waren einfach nicht touristenfreundlich
gestimmt und die Regierung des Landes, besonders Präsident
Chavez tut sein Übriges zu der schlechten Stimmung im Land und
dann die Geldschwierigkeiten. In der Karibik sollte nun alles
wieder normal werden, aber Tobago ist eben ein eigenes Land. In den
Straßen konnten wir zuerst gar nicht richtig ausmachen wo die
Geschäfte waren, alles etwas ungeordnet, aber auf den zweiten
Blick total schön.Hier hat uns beeindruckt, dass die Menschen
erhobenen Hauptes durch die Welt gehen und immer ein Lächeln
auf den Lippen und ein freundliches Wort für uns hatten,
besonders die Frauen, schön, immer gut gekleidet und die
Menschen schienen förmlich dahinzuschreiten.
Und nun zum Klima: In knapp vier Wochen haben wir
sämtliche Klimazonen, mehrere Zeitzonen, sogar die
Datumsgrenze überschritten und etliche tausend Kilometer
zurückgelegt. Von der Karibik, der tropischen, feuchten Hitze
und gelegentlichen Regenschauern nach Santiago de Chile, wo
sommerliche, normale, also trockene Wärme herrschte, nach
Patagonien. Dort holte uns der Winter ein. Kalte Nächte,
sonnige Tage und bei der Pinguinkolonie eisiger Wind und arktische
Kälte.Einmal durch ganz Südamerika. Dann die Osterinseln
mit Südseeluft, leichtes Sommerwetter und kühle Abende
und wieder zurück nach Santiago. Dann Neuseeland, wo wir
Wärme, ja eigentlich Hitze erwartet hatten, aber Fehlanzeige,
Herbstwetter mit einer Kälte und vielen Regentagen, die seit
30 Jahren zu Weihnachten in Neuseeland nicht vorgekommen sind. (Wir
nennen das Iguazueffekt, wenn das Wetter seit geraumer Zeit, gerade
wenn wir da sind, anders ist, als normalerweise,wie in Iguazu, wo
wenig Wasser war).
Dieser Wechsel, diese Kilometer und das
Überschreiten der Datumsgrenze hat uns doch ganz schön
etwas abverlangt, aber wenn man so beim Reisen ist, macht es einem
nichts aus. Erst hinterher merkt man, dass dies ein ganz
schönes Pensum war.
Dann ging es weiter nach Sydney, und auch hier
eher nicht die australische Wärme, die wir erwartet hatten und
die auch hier normal gewesen wäre, aber doch meist gutes
Wetter. So ein Ärger, dass wir unsere Sachen schon in
Tobago abgegeben hatten, aber Cairns sollte Hitze bringen und das
tut es auch. Wieder tropisches Klima, feucht, heiß, aber
für uns schön.Weiter geht´s ins Outback,
australische, trockene Superhitze sollte kommen, endlich, aber auch
hier alles anders als normal, leichte Bewölkung, leichte
Regenschauer, aber auch Sonne. Der Weg nach Süden brachte dann
wieder schöne Hitze, die Grenze der Tropen überschritten
und alles bestens.
Nun aber erstmal zurück zu Neuseeland: In
Neuseeland ist alles europäisch. Genau wie wir es geplant
hatten, tut uns diese Welt, in der es nur ordentliche Häuser,
gute Busse und normale Geschäfte gibt, gut. Zum Ausruhen
von den ganzen fremden Eindrücken genau das Richtige. Aber das
Reisen ansich gestaltet sich auch etwas schwieriger. Die
Buspläne muss man selbst lesen, nicht mal eben ins Taxi
steigen und sich ans Ziel fahren lassen. Auch die Wäsche muss
man selbst waschen, aber Waschgelegenheiten gibt es auch hier
überall. Der Service ist eben nicht mehr so perfekt, wie in
den Ländern, wo die Arbeitskraft nicht so teuer ist.
Dafür fällt die Angst, ständig
bestohlen oder gar beraubt zu werden weg. Alles geht seinen Gang
und wir erkunden auf eigene Faust die Länder. In Neuseeland
ist alles, auch die Lebensmittel teurer, also ist jedes Hostel mit
einer guten Küche ausgestattet zum Selberkochen. Es gibt
überall große Kühltaschen zu kaufen, die sehr billig
sind und in denen, gut beschriftet, weil sie ja alle gleich
aussehen, jeder seine Lebensmittel von A nach B befördert. Im
Kühlschrank ist meistens genug Platz und es gibt auch noch ein
extra Fach für andere Lebensmittel in den Regalen. Aber das
mit der Reinlichkeit ist so ein Problem in den "reichen"
Ländern. Hier gibt es keine Küchenfee, die den ganzen Tag
dafür sorgt, dass alles sauber ist und an seinem Ort steht,
Allenfalls einmal am Tag wird sauber gemacht und je nach Hostel ist
es dann dementsprechend ordentlich oder auch nicht. Auch soll das
Geschirr hier abgetrocknet werden, eigentlich ja eine bekannte
Sitte, aber wenn die Handtücher nicht dementsprechend aussehen
und man nicht weiß, wer schon was alles damit gewischt hat....
In einen Hostel war das gut geregelt, es war immer eine Kiste mit
frischen Handtüchern da und dementsprechend haben auch die
Touristen die Küche gepflegt.In der Jugendherberge bekamen wir
gegen Pfand Geschirr zugeteilt, was wir lustig fanden, sich aber
auch als praktisch herausstellte.
Hier wird es mit unserer Vertiefung der
Sprachkenntnisse weniger. Wir treffen sehr viele Deutsche,
besonders sehr junge Leute, die nach dem Abitur für ein Jahr
nach Neuseeland gehen, teilweise arbeiten, und sich dabei das Land
ansehen. Eine ganz andere Art von Touristen, als in
Südamerika. Dort wollten alle möglichst viel vom Land und
den Naturschauspielen sehen, die Höhepunkte des Kontinents
erkunden und die fremden Kulturen erleben. Hier wollen die meisten
auch das Land kennenlernen, aber in einem anderen Tempo und mit der
Gewissheit, dass es sich doch so sehr nicht von Zuhause
unterscheidet. Uns hat verwundert, dass es hier so viele Asiaten
gibt. Asien ist eben doch nicht so weit weg und man kann
überall gut asiatisch essen. Ansonsten gibt es sehr viele
Fastfoodrestaurants und daher ist das Selbstkochen ganz gut. Vor
allem haben wir nirgendwo, bis auf Tobago so gutes Fleisch bekommen
wie hier.
In Neuseeland nimmt man sich ein Auto. Jedes Land
hat eben so seine Eigenheiten, tickt eben anders. Mit dem Auto
kommt man am besten rum und es ist auch nicht besonders teuer. Ein
Wohnmobil haben wir ja nicht bekommen, Hochsaison, eine neue
Erfahrung für uns.Die Freiheit mit dem Auto durch die Gegend
zu fahren genießen wir sehr und fühlen uns an Zuhause
oder andere Urlaube erinnert .Durch diese Art zu Reisen kann man
aber auch wirklich viel in kurzer Zeit bereisen und das ist zwar
sehr interessant, aber dieser schnelle Ortswechsel hat auch seine
Nachteile. Nirgendwo lebt man sich ein, alles ist nur eine
Stippvisite. Dafür haben wir viel von dem Land gesehen, in
zwei Wochen die nördliche Hälfte der Nordinsel. Das Land
ist wunderschön, wie schon auf der Webseite zu erkennen ist
und wir bekommen große Lust auch unsere Kühe und andere
Tiere mal von allen Seiten zu betrachten und zu fotografieren und
mit offenen Augen durch die eigene Natur zu gehen und die
Schönheit auf uns wirken zu lassen.
In Australien sind die allgemeinen
Reisebedingungen ähnlich.In unserem Hotel im Vorort von Sydney
haben wir die typische Art der Zerstreuung kennengelernt. Direkt in
unserem Hotel war auch ein Pub, wo die Leute sich am Wochenende
(natürlich auch in der Woche) verweilen und ihr Bier oder
andere Getränke trinken, es gibt aber nichts zu essen. Komisch
für uns, wo doch in Deutschland die Kneipen mittlerweile alle
auch eine gute Küche haben und es nicht mehr nötig ist in
ein regelrechtes Restaurant zu gehen.
Hier tauchen wir nun in das Campingleben ein, das
uns sehr gut gefallen hat. Vor allem, dass wir immer gern
Luxusklasse nehmen konnten und es nicht viel teurer war als normal,
hat uns natürlich gefreut.Beim Campen kommt man auch mit
Leuten ins Gespräch, aber nicht so häufig wie in den
Hostels, wo doch alle ähnliche Ziele haben. Man tauscht
Informationen aus, fragt woher, wohin und unterhält sich
über dies und das .Das Leben im Van (Campingbus) hat uns sehr
viel Spaß gemacht, war es doch ganz anders als alles vorige.
Freiheit hinzufahren wo man möchte, solange zu bleiben wir man
möchte und immer eine vertraute Umgebung zu haben, immer
direkt in der Natur, was dieses Reisen angenehm macht. Durch den
Ausflug ins Landesinnere haben wir das Gefühl auch von dem
richtigen Australien eine Menge mitbekommen zu haben. An der
Küste ist es doch alles sehr vom Tourismus geprägt und
man kommt sich nicht wie in einer anderen Welt vor. Hier in
Australien haben wir mit Abstand, nach Galapagos die meisten Tiere
gesehen. Känguruhs mitten in der Landschaft und die vielen
schönen Papageien auf einem Campingplatz, den Dingo auf Faser
Island und einen "Nachtbären" auch auf dem Campingplatz, Emus,
Rinder, Kamele, Geckos, Käferschwarm, Fliegenattacke,
Kokooburrahs (australische Vögel), Kasuare, (große,
emuartige, gefährliche Vögel), Kakalacken, diese alle in
freier Wildbahn, Koalas und Pandabären allerdings im
Zoo.
Hier gab es allerdings neue Probleme:
Jelleyfisch, kleine Quallen, die sehr gefährlich und sogar
tödlich sein können und das Baden im Meer verbieten. Es
werden zwar an manchen Orten Netze gespannt, aber nur so groß
wie ein Pool. Ich hatte zwar davon gelesen, aber die Netzbereiche
hatte ich mit etwas großzügiger vorgestellt, an anderen
Küsten Haigefahr, auch davon hatte ich gelesen, aber
vorstellen kann man sich das erst alles wenn man da ist, kein Baden
im Meer. Uns hat das zum Glück nichts ausgemacht, da wir ja
schon an anderen Orten ausgiebig gebadet hatten und der Süden
von Australien wieder gefahrenfrei war.
Die Austalier sind sehr stolz auf ihr Land und
sie begeistern sich so schön für alles, was uns manchmal
bei den Deutschen Touristen fehlte. Die überschwänglichen
Erzählungen von Orten, die man besuchen sollte haben uns
wirklich Spaß gemacht.
Über das Verhältnis zu den Ureinwohnern
ist soviel zu sagen: Auf den Osterinseln leben die Rapa Nui genauso
wie die Einwanderer und ihnen gehört das Land
gleichermaßen. In Neuseeland leben die Maori, zwar in der
Minderheit und alles ist europäisch geprägt, ganz normal
in ihrem Land, während in Australien die Aboriginies wirklich
verdrängt sind, teilweise tatsächlich die armseligen
Gestalten in den Städten waren und in den Museen kommt wenig
von ihrer Kultur vor.
Einige Institutionen bemühen sich jetzt die
Kultur zu schützen und es gibt viele Zentren, die versuchen
diese Kultur der Aboriginies zu bewahren und sie den Touristen
nahezubringen.