3.1 Neuseeland
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Schafe - Das Wahrzeichen Neuseelands
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Coromandel - The Cathedral
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Orakei Korako - Die erste Thermallandschaft die wir gesehen haben und wohl die schönste
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Der Mud wird aufgekocht bei über 90 °C
Nach dieser sehr von der Kultur und Geschichte bestimmten Woche auf Rapa Nui sollte es nun nach Neuseeland gehen. Auf dem Flughafen in Santiago mussten wir beim Stempeln der Pässe dann noch einmal lachen. Wir müssen immer Platz sparen, weil wir in Namibia noch zwei freie Seiten im Stempel brauchen und so werden die Passkontrolleure von uns gebeten, die Stempel platzsparend zu setzen. In Santiago ruft die Frau beim Stempeln dann laut auf: nicht auf die Moais, nicht auf die Moais und es klappt. Die Moais bleiben unversehrt.
Wir fliegen über die Datumsgrenze nach Neuseeland und können es gar nicht so recht fassen. Ist schon komisch - fliegstam 15. um 23 Uhr los und kommst am 17. morgens um 4 Uhr an. n Auckland angekommen, fahren wir ins Bamberhaus, wo sir die nächsten Tage wohnen wollen - jedoch wieder mal Reservierungsprobleme - wir müssen noch mal umziehen - macht nichts!
Die Oakland Lodge ist auch ganz schön, außer dass wir ein blödes Gartenzimmer bekommen, das ich Klabuffte nenne, weil es feucht ist und stinkt. Wir planen unsere Tour, buchen alle Flüge um und planen drei Wochen in Neuseeland zu bleiben. Nach einem schönen Frühstück im Hostel sagt Franzi: lass uns doch ins Kino gehen, der Film Eragen ist gerade neu herausgekommen. Morgens um 11 Uhr - schon ein bisschen komisch, aber für uns ist ja gefühlte Zeit am Abend. Der Film ist eine Sensation und weil wir den Inhalt kennen, fällt es uns auch nicht schwer, es in englisch zu verstehen.
Am nächsten Morgen, das Wetter ist wieder so lala, für Franzi und Gerlinde eine Katastrophe (regnerisch und kalt), sind Gerlinde und ich uns einig - Flug nach Sydney noch mal umbuchen. 14 Tage Neuseeland und dann Silvester in Sydney.
Jetzt gestaltet es sich jedoch als schwierig eine Unterkunft in Sydney zu finden. Tausend Telefonate, jedoch alles Fehlanzeige -  wir sind wohl nicht die Einzigen, die das Feuerwerk in Sydney sehen wollen. Wir haben jedoch mal wieder Glück. Eine Australierin gibt uns eine Adresse von einem Hotel, 20 Mnuten von der City entfernt. Wir rufen an, es ist frei und wir buchen.
Einmal dabei, geht die Organisation gleich weiter. Alle Zimmer für unsere Tour auf der Nordinsel werden gebucht, denn auch hier ist Hochsaison, was wir ja bis jetzt gar nicht kannten. Schluss mit der freien Auswahl und Reiseplanung.
Die nächsten zwei Tage sind dann sehr von Zuhause geprägt. Conni und Björn sind von ihrer dreijährigen Wanderschaft zurückgekehrt - wir verfolgen es per Mail und Zeitung (Lübecker Nachrichten im Internet). Das Baby von Carina und Christian, der kleine Fabian, wird geboren -  die Hochzeit von Heidi und Lutz steht an und unser erstes Weihnachten ohne unsere Eltern steht vor der Tür.Da kommt schon ein wenig Wehmut auf. Schade, dass wir das alles nicht miterleben können, aber man kann ja nicht alles haben. Hauptsache alle sind gesund.
Wir mieten uns ein Auto, weil auch Wohnmobile alle weg sind, und planen 4 Stationen auf der Nordinsel zu bereisen: die Glühwürmchenhöhlen, Heiße Quellen in Roturoa, Coromandel, und Bay of Island.Jetzt läuft alles wie geplant, ich hole das Auto und wir sind on the road again.
Auf dem Weg zu unserer ersten Station, den Waitomo Caves, machen wir noch in Aucklandam Unterwassermuseum stop.
Wir bewundern die Unterwasserwelt mit Korallen, Rochen, Haien und farbenprächtigen, kleinen Fischen. Danach erwartet uns eine tolle Fahrt durch typisch neuseeländische Gegend - hohe, grasbewachsene Hügel - fast kleine Berge - Wiesen - Schafe - Kühe - fettes Land. In der wunderschönen Jugendherberge in Waitomo planen wir die Höhlentour für den nächsten Tag. Zwei Höhlen sind geprägt durch verschiedenfarbig leuchtende Stalaktiten und Stalakmiten. In beiden Höhlen befinden sich große Kathedralen, in die sogar Opernsänger extra zum Singen kommen, weil die Akustik so schön ist. In der ersten hat sich noch keiner getraut, zu singen, aber in der zweiten, wurden wir wieder aufgefordert und nachdem ein Besucher das Stichwort Deutsche Weltmeisterschaft ins Spiel bringt, stimmt Gerlinde den Refrain von "Zeit dass sich was dreht" von Gröhnemeier an. Leider stimmt keiner mit ein, so ist es ein kurzer Auftritt, hört sich aber wirklich schön an.
Die dritte, die Glühwürmchenhöhle in völliger Dunkelheit unter der Erde gelegen, lässt uns ein Naturschauspiel erleben, was es nur selten zu sehen gibt. Hunderttausende von Glühwürmchen, in Maorisprache "Titi Wai", lassen die Gewölbe wie einen Sternenhimmel erleuchten. Der Höhepunkt ist dann eine Bootstour auf dem Unterwassersee. Wir gleiten übers Wasser, den Blick auf die von den Glühwürmchen erleuchtete Decke gerichtet, in völliger Ruhe. Ein beeindruckender Augenblick.
Von Waitomo geht es dann weiter nach Rotorua, der wohl schönsten Thermalgegend der Welt. Hier in Orakai Korako wandern wir durch eine von Geysiren und Schlammpoolen, in einem Farnwald gelegene, geprägte Landschaft. An einer Stelle klettern wir hinab in eine Höhle, um einen Jadesee zu bewundern, der jadegrün vor uns schimmert. Zurück aus der Höhle ist uns die Sonne hold. Sie lässt die Geysire und Terrassen in allen möglichen Farben leuchten und der aufsteigende Dampf des warmen Wassers hüllt die ganze Landschaft in ein Nebelfeld ein. Es müsste erholsam und entspannend sein, hier im warmen Wasser zu liegen und sich in einem der Mudpools zu suhlen.Was hier noch nicht möglich ist, genießen wir dann am nächsten Tag. An einem Fluss finden wir eine tolle Bade- bzw. Relaxstelle. Ein an einem kleinen Wasserfall liegender Naturpool lädt zum Entspannen ein. Wie eine riesige Badewanne ca. 35 Grad, mit einem Wasserfall, der eine gute Massage für Nacken und Rücken bietet, genießen wir den Badespaß. Nach diesem Wellnessabenteuer bestellen wir ein Menue für Heilig Abend.
Stellt euch vor, Weihnachten steht vor der Tür und ihr habt nichts vorzubereiten (Weihnachtsbaum schmücken, Geschenke einpacken, Gänse vorbereiten usw.), auf der einen Seite komisch, auf der anderen Seite sehr erholsam.
Heilig Abend machen wir einen Kultur- und schönen Wellnesstag. Gegen Mittag fahren wir nach Te Puhia , einem Kulturzentrum der Maoris. Hier wird uns die Kultur und die Lebensart der Maoris näher gebracht. Wir besuchen ein Konzert mit typischer Maorimusik und Maoritänzen. Diese Vorstellung hat uns sehr gefallen. Die Künstler bringen ihre Kultur mit einer Freude und Begeisterung dar, die man bei Touristenveranstaltungen nicht immer finden kann. Außerdem sehen wir hier einen der größten Geysiere, der bis zu 20 Meter heißes Wasser aus der Erde sprüht.
Nachmittags finden wir ein Bad, in dem es möglich ist, in einem Schlammpool zu relaxen. Wir genießen es, uns in dem schwefelhaltigen Mud (Schlamm) zu suhlen und uns den Körper damit einzureiben. Gegen Abend, zurück in unserem Appartement, machen wir uns schick und feiern unsere kleine Bescherung mit Stille Nacht und Vater Unser. Weihnachten einmal ganz anders. Abends gehen wir toll essen, 4 Gänge-Menue, mit kleinem Weihnachtsbaum auf dem Tisch und genießen den Abend.
Am ersten Weihnachtstag wollten wir auf den Spuren der Hobbits von Lord of the Rings(Herr der Ringe) wandeln, sprich die Höhlen von dem Film ansehen. Erster Weihnachtstag, Neuseeland, alles ist geschlossen, denn dieser Tag ist der eigentliche Weihnachtstag hier. Auch Touren finden nicht statt und alleine ist es nicht möglich die legendären Stätten zu besuchen.Also fahren wir weiter nach Coromandel ins Hostel Tatahi. Dort treffen wir einen indischen Mann, der uns den Tip gibt, zunächst zum Hot Water Beach und dann zur Kathedrale zu wandern. Am Hot Water Beach erleben wir ein lustiges Schauspiel. In der Mitte des Strandes buddeln sich Alt und Jung kleine Sandpools, um dort das warme aus der Erde aufsteigende Wasser aufzufangen und sich darin genüsslich niederzulassen und zu entspannen. Es ist schon ein besonderes Spektakel mitanzusehen, wie erwachsene Menschen mit Schaufeln ausgestattet sich wie kleine Kinder Sandburgen bauen um darin zu baden. Eine Stunde können wir dieses Abenteuer genießen, bis die Flut dem Treiben ein Ende macht und ein Pool nach dem anderen wieder im Meer verschwindet. Vom Hot Water Beach reisen wir wie die Japaner zur nächsten Attraktion dieses Ortes, zu der Kathedrale, ein Felsen im Meer. Ein wunderschöner Spaziergang mit atemberaubender Aussicht auf das Meer und durch schöne Landschaft führt uns zum Strand, wo der Felsen überwältigend groß vor uns auftaucht. Hier werweilen wir etwas und spazieren dann gemütlich zurück. Auf dem Weg zurück suchen wir ein Restaurant, um schön weihnachtlich zu dinnieren. Fehlanzeige, alles zu. Nicht mal ein Supermarkt hat auf, so dass wir uns etwas kaufen könnten. Halb verhungert rettet uns, nachdem uns ein Neuseeländer schon angeboten hat, uns bei ihm Zuhause mit  Essen auszuhelfen, rettet  uns die indische Familie mit ein paar Scheiben Broot, so dass wir ein fabelhaftes "Toast Weihnachtsdinner" genießen konnten (Wurst Käse und andere Leckereien hatten wir Gott sei Dank noch). Dies war nun unser zweiter Weihnachtsengel, nachdem die Frau in Auckland uns die Adresse von dem Hotel in Sydney genannt hatte(Weihnachtsengel Nr.1) und wir dort unterkommen konnten, nun die Familie die uns mit Essen ausgeholfen hat.
Von hier führt uns die Reise gen Norden an der Küste entlang zu Bay of Island, eine tolle Küsenlandschaft mit vielen kleinen Inseln. Hier stoppt der Regen unsere Aktivitäten. Wir bleiben einen ganzen Tag im Hostel, schreiben Tagebuch und die Gedanken haben Zeit den Ereignissen hinterherzukommen. Wir buchen eine Tour zur Nordspitze des Landes wo die Tasmanische See und der Pazifik zusammenstoßen. Der Weg dorthin führt uns mit einem Reisebus am Ninety Mile Beach direkt am Strand entlang (90 Kilometer). Dänemark ist ein Klacks dagegen (aber natürlich auch wunderschön). Auch die Dünen hier sind um ein Vielfaches höher, so dass wir mit Sandboards die größte Sanddüne heruntersurfen können. Das Zusamentreffen der Nord- und Ostsee in Dänemark ist allerdings sehr viel spektakulärer als dieses Zusammengeplänkel der Ozeane. Nachdem wir uns ja entschlossen hatten Silvester in Sydney zu verbringen, treibt uns die Zeit im Nacken wieder zurück nach Auckland. Aber der Weg ist das Ziel (Maxi und Franzi sagen das immer) und wir genießen die Srecke, haben eine tolle, lustige Fahrt, singen, verfahren uns dabei und fotografieren Kühe Schafe, Landschaft, was das Land so zu bieten hat . Am Abend empfängt uns die Stadt mit einem beeindruckenden Blick auf die Skyline von Auckland, als wir über die Brücke fahren. Hier gibt es gegen unsere sonstigen Gewohnheiten ein Drei-Dollar- Abendessen. Gerlinde  hat Bauchschmerzen und verlangt nach Hühnersuppe. Drei Suppen aus dem Automaten für je einen Dollar und schon ist die Welt wieder in Ordnung. Am letzten Tag in Neuseeland besuchen wir das Art-Museum, den Handycraft-Markt und bereiten uns schon gedanklich auf das Sylvesterfeuerwerk in Sydney vor, wollen früh ins Bet gehen, denn um 3 Uhr ist die Nacht schon wieder zuende. Wird nicht mit dem Früh-Zubettgehen. Wir können unsere Visa nicht finden. Also: telefonieren, Internet, Gepäck durchsuchen, aber nichts finden. Zum Glück sind wir der Zeit Zuhause voraus, sodass Opa Bruno und Henrike Zeit haben alles zu regeln und wir dann in Australien im Notfall auf unsere Email zugreifen können. Aber die Technik ist phänomenal. Es sind elektronische Visa und wir werden am Flughafen nicht einmal danach gefragt, alles im PC, supergut.