Schafe - Das
Wahrzeichen Neuseelands
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Coromandel - The
Cathedral
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Orakei Korako - Die erste Thermallandschaft die
wir gesehen haben und wohl die schönste
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Der Mud wird aufgekocht
bei über 90 °C
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Nach dieser sehr von der Kultur und Geschichte
bestimmten Woche auf Rapa Nui sollte es nun nach Neuseeland gehen.
Auf dem Flughafen in Santiago mussten wir beim Stempeln der
Pässe dann noch einmal lachen. Wir müssen immer Platz
sparen, weil wir in Namibia noch zwei freie Seiten im Stempel
brauchen und so werden die Passkontrolleure von uns gebeten, die
Stempel platzsparend zu setzen. In Santiago ruft die Frau beim
Stempeln dann laut auf: nicht auf die Moais, nicht auf die Moais
und es klappt. Die Moais bleiben unversehrt.
Wir fliegen über die Datumsgrenze nach
Neuseeland und können es gar nicht so recht fassen. Ist schon
komisch - fliegstam 15. um 23 Uhr los und kommst am 17. morgens um
4 Uhr an. n Auckland angekommen, fahren wir ins Bamberhaus, wo sir
die nächsten Tage wohnen wollen - jedoch wieder mal
Reservierungsprobleme - wir müssen noch mal umziehen - macht
nichts!
Die Oakland Lodge ist auch ganz schön,
außer dass wir ein blödes Gartenzimmer bekommen, das ich
Klabuffte nenne, weil es feucht ist und stinkt. Wir planen unsere
Tour, buchen alle Flüge um und planen drei Wochen in
Neuseeland zu bleiben. Nach einem schönen Frühstück
im Hostel sagt Franzi: lass uns doch ins Kino gehen, der Film
Eragen ist gerade neu herausgekommen. Morgens um 11 Uhr - schon ein
bisschen komisch, aber für uns ist ja gefühlte Zeit am
Abend. Der Film ist eine Sensation und weil wir den Inhalt kennen,
fällt es uns auch nicht schwer, es in englisch zu
verstehen.
Am nächsten Morgen, das Wetter ist wieder so
lala, für Franzi und Gerlinde eine Katastrophe (regnerisch und
kalt), sind Gerlinde und ich uns einig - Flug nach Sydney noch mal
umbuchen. 14 Tage Neuseeland und dann Silvester in Sydney.
Jetzt gestaltet es sich jedoch als schwierig eine
Unterkunft in Sydney zu finden. Tausend Telefonate, jedoch alles
Fehlanzeige - wir sind wohl nicht die Einzigen, die das
Feuerwerk in Sydney sehen wollen. Wir haben jedoch mal wieder
Glück. Eine Australierin gibt uns eine Adresse von einem
Hotel, 20 Mnuten von der City entfernt. Wir rufen an, es ist frei
und wir buchen.
Einmal dabei, geht die Organisation gleich
weiter. Alle Zimmer für unsere Tour auf der Nordinsel werden
gebucht, denn auch hier ist Hochsaison, was wir ja bis jetzt gar
nicht kannten. Schluss mit der freien Auswahl und
Reiseplanung.
Die nächsten zwei Tage sind dann sehr von
Zuhause geprägt. Conni und Björn sind von ihrer
dreijährigen Wanderschaft zurückgekehrt - wir verfolgen
es per Mail und Zeitung (Lübecker Nachrichten im Internet).
Das Baby von Carina und Christian, der kleine Fabian, wird geboren
- die Hochzeit von Heidi und Lutz steht an und unser erstes
Weihnachten ohne unsere Eltern steht vor der Tür.Da kommt
schon ein wenig Wehmut auf. Schade, dass wir das alles nicht
miterleben können, aber man kann ja nicht alles haben.
Hauptsache alle sind gesund.
Wir mieten uns ein Auto, weil auch Wohnmobile
alle weg sind, und planen 4 Stationen auf der Nordinsel zu
bereisen: die Glühwürmchenhöhlen, Heiße Quellen
in Roturoa, Coromandel, und Bay of Island.Jetzt läuft alles
wie geplant, ich hole das Auto und wir sind on the road
again.
Auf dem Weg zu unserer ersten Station, den
Waitomo Caves, machen wir noch in Aucklandam Unterwassermuseum
stop.
Wir bewundern die Unterwasserwelt mit Korallen,
Rochen, Haien und farbenprächtigen, kleinen Fischen. Danach
erwartet uns eine tolle Fahrt durch typisch neuseeländische
Gegend - hohe, grasbewachsene Hügel - fast kleine Berge -
Wiesen - Schafe - Kühe - fettes Land. In der
wunderschönen Jugendherberge in Waitomo planen wir die
Höhlentour für den nächsten Tag. Zwei Höhlen
sind geprägt durch verschiedenfarbig leuchtende Stalaktiten
und Stalakmiten. In beiden Höhlen befinden sich große
Kathedralen, in die sogar Opernsänger extra zum Singen kommen,
weil die Akustik so schön ist. In der ersten hat sich noch
keiner getraut, zu singen, aber in der zweiten, wurden wir wieder
aufgefordert und nachdem ein Besucher das Stichwort Deutsche
Weltmeisterschaft ins Spiel bringt, stimmt Gerlinde den Refrain von
"Zeit dass sich was dreht" von Gröhnemeier an. Leider stimmt
keiner mit ein, so ist es ein kurzer Auftritt, hört sich aber
wirklich schön an.
Die dritte, die Glühwürmchenhöhle
in völliger Dunkelheit unter der Erde gelegen, lässt
uns ein Naturschauspiel erleben, was es nur selten zu sehen gibt.
Hunderttausende von Glühwürmchen, in Maorisprache "Titi
Wai", lassen die Gewölbe wie einen Sternenhimmel erleuchten.
Der Höhepunkt ist dann eine Bootstour auf dem Unterwassersee.
Wir gleiten übers Wasser, den Blick auf die von den
Glühwürmchen erleuchtete Decke gerichtet, in
völliger Ruhe. Ein beeindruckender Augenblick.
Von Waitomo geht es dann weiter nach Rotorua, der
wohl schönsten Thermalgegend der Welt. Hier in Orakai Korako
wandern wir durch eine von Geysiren und Schlammpoolen, in einem
Farnwald gelegene, geprägte Landschaft. An einer Stelle
klettern wir hinab in eine Höhle, um einen Jadesee zu
bewundern, der jadegrün vor uns schimmert. Zurück aus der
Höhle ist uns die Sonne hold. Sie lässt die Geysire und
Terrassen in allen möglichen Farben leuchten und der
aufsteigende Dampf des warmen Wassers hüllt die ganze
Landschaft in ein Nebelfeld ein. Es müsste erholsam und
entspannend sein, hier im warmen Wasser zu liegen und sich in einem
der Mudpools zu suhlen.Was hier noch nicht möglich ist,
genießen wir dann am nächsten Tag. An einem Fluss finden
wir eine tolle Bade- bzw. Relaxstelle. Ein an einem kleinen
Wasserfall liegender Naturpool lädt zum Entspannen ein. Wie
eine riesige Badewanne ca. 35 Grad, mit einem Wasserfall, der eine
gute Massage für Nacken und Rücken bietet, genießen
wir den Badespaß. Nach diesem Wellnessabenteuer bestellen wir
ein Menue für Heilig Abend.
Stellt euch vor, Weihnachten steht vor der
Tür und ihr habt nichts vorzubereiten (Weihnachtsbaum
schmücken, Geschenke einpacken, Gänse vorbereiten usw.),
auf der einen Seite komisch, auf der anderen Seite sehr
erholsam.
Heilig Abend machen wir einen Kultur- und
schönen Wellnesstag. Gegen Mittag fahren wir nach Te Puhia ,
einem Kulturzentrum der Maoris. Hier wird uns die Kultur und die
Lebensart der Maoris näher gebracht. Wir besuchen ein Konzert
mit typischer Maorimusik und Maoritänzen. Diese Vorstellung
hat uns sehr gefallen. Die Künstler bringen ihre Kultur mit
einer Freude und Begeisterung dar, die man bei
Touristenveranstaltungen nicht immer finden kann. Außerdem
sehen wir hier einen der größten Geysiere, der bis zu 20
Meter heißes Wasser aus der Erde sprüht.
Nachmittags finden wir ein Bad, in dem es
möglich ist, in einem Schlammpool zu relaxen. Wir
genießen es, uns in dem schwefelhaltigen Mud (Schlamm) zu
suhlen und uns den Körper damit einzureiben. Gegen Abend,
zurück in unserem Appartement, machen wir uns schick und
feiern unsere kleine Bescherung mit Stille Nacht und Vater Unser.
Weihnachten einmal ganz anders. Abends gehen wir toll essen, 4
Gänge-Menue, mit kleinem Weihnachtsbaum auf dem Tisch und
genießen den Abend.
Am ersten Weihnachtstag wollten wir auf den
Spuren der Hobbits von Lord of the Rings(Herr der Ringe) wandeln,
sprich die Höhlen von dem Film ansehen. Erster Weihnachtstag,
Neuseeland, alles ist geschlossen, denn dieser Tag ist der
eigentliche Weihnachtstag hier. Auch Touren finden nicht statt und
alleine ist es nicht möglich die legendären Stätten
zu besuchen.Also fahren wir weiter nach Coromandel ins Hostel
Tatahi. Dort treffen wir einen indischen Mann, der uns den Tip
gibt, zunächst zum Hot Water Beach und dann zur Kathedrale zu
wandern. Am Hot Water Beach erleben wir ein lustiges Schauspiel. In
der Mitte des Strandes buddeln sich Alt und Jung kleine Sandpools,
um dort das warme aus der Erde aufsteigende Wasser aufzufangen und
sich darin genüsslich niederzulassen und zu entspannen. Es ist
schon ein besonderes Spektakel mitanzusehen, wie erwachsene
Menschen mit Schaufeln ausgestattet sich wie kleine Kinder
Sandburgen bauen um darin zu baden. Eine Stunde können wir
dieses Abenteuer genießen, bis die Flut dem Treiben ein Ende
macht und ein Pool nach dem anderen wieder im Meer verschwindet.
Vom Hot Water Beach reisen wir wie die Japaner zur nächsten
Attraktion dieses Ortes, zu der Kathedrale, ein Felsen im Meer. Ein
wunderschöner Spaziergang mit atemberaubender Aussicht auf das
Meer und durch schöne Landschaft führt uns zum Strand, wo
der Felsen überwältigend groß vor uns auftaucht.
Hier werweilen wir etwas und spazieren dann gemütlich
zurück. Auf dem Weg zurück suchen wir ein Restaurant, um
schön weihnachtlich zu dinnieren. Fehlanzeige, alles zu. Nicht
mal ein Supermarkt hat auf, so dass wir uns etwas kaufen
könnten. Halb verhungert rettet uns, nachdem uns ein
Neuseeländer schon angeboten hat, uns bei ihm Zuhause
mit Essen auszuhelfen, rettet uns die indische Familie
mit ein paar Scheiben Broot, so dass wir ein fabelhaftes "Toast
Weihnachtsdinner" genießen konnten (Wurst Käse und andere
Leckereien hatten wir Gott sei Dank noch). Dies war nun unser
zweiter Weihnachtsengel, nachdem die Frau in Auckland uns die
Adresse von dem Hotel in Sydney genannt hatte(Weihnachtsengel Nr.1)
und wir dort unterkommen konnten, nun die Familie die uns mit Essen
ausgeholfen hat.
Von hier führt uns die Reise gen Norden an
der Küste entlang zu Bay of Island, eine tolle
Küsenlandschaft mit vielen kleinen Inseln. Hier stoppt der
Regen unsere Aktivitäten. Wir bleiben einen ganzen Tag im
Hostel, schreiben Tagebuch und die Gedanken haben Zeit den
Ereignissen hinterherzukommen. Wir buchen eine Tour zur Nordspitze
des Landes wo die Tasmanische See und der Pazifik
zusammenstoßen. Der Weg dorthin führt uns mit einem
Reisebus am Ninety Mile Beach direkt am Strand entlang (90
Kilometer). Dänemark ist ein Klacks dagegen (aber
natürlich auch wunderschön). Auch die Dünen hier
sind um ein Vielfaches höher, so dass wir mit Sandboards die
größte Sanddüne heruntersurfen können. Das
Zusamentreffen der Nord- und Ostsee in Dänemark ist allerdings
sehr viel spektakulärer als dieses Zusammengeplänkel der
Ozeane. Nachdem wir uns ja entschlossen hatten Silvester in Sydney
zu verbringen, treibt uns die Zeit im Nacken wieder zurück
nach Auckland. Aber der Weg ist das Ziel (Maxi und Franzi sagen das
immer) und wir genießen die Srecke, haben eine tolle, lustige
Fahrt, singen, verfahren uns dabei und fotografieren Kühe
Schafe, Landschaft, was das Land so zu bieten hat . Am Abend
empfängt uns die Stadt mit einem beeindruckenden Blick auf die
Skyline von Auckland, als wir über die Brücke fahren.
Hier gibt es gegen unsere sonstigen Gewohnheiten ein Drei-Dollar-
Abendessen. Gerlinde hat Bauchschmerzen und verlangt nach
Hühnersuppe. Drei Suppen aus dem Automaten für je einen
Dollar und schon ist die Welt wieder in Ordnung. Am letzten Tag in
Neuseeland besuchen wir das Art-Museum, den Handycraft-Markt und
bereiten uns schon gedanklich auf das Sylvesterfeuerwerk in Sydney
vor, wollen früh ins Bet gehen, denn um 3 Uhr ist die Nacht
schon wieder zuende. Wird nicht mit dem Früh-Zubettgehen. Wir
können unsere Visa nicht finden. Also: telefonieren, Internet,
Gepäck durchsuchen, aber nichts finden. Zum Glück sind
wir der Zeit Zuhause voraus, sodass Opa Bruno und Henrike Zeit
haben alles zu regeln und wir dann in Australien im Notfall auf
unsere Email zugreifen können. Aber die Technik ist
phänomenal. Es sind elektronische Visa und wir werden am
Flughafen nicht einmal danach gefragt, alles im PC, supergut.